ROM (dpa) — Itali­en und die Türkei eröff­nen an diesem Abend mit einem Jahr Verspä­tung die Fußball-EM. Die Favori­ten­rol­le ist nicht klar verteilt. Vor dem Anpfiff will die UEFA für die große Show sorgen.

Darauf haben die Fußball-Fans 364 Tage lang gewar­tet. Mit fast genau einem Jahr Verspä­tung wird in Rom die Fußball-EM angepfif­fen. Die Türkei und Itali­en machen den Anfang — beide brauchen einen guten Start in der Gruppe A.

Sehnsucht: Nach fünf Jahren Absti­nenz von der großen Turnier-Bühne ist die Sehnsucht nach der Rückkehr in Itali­en groß. «Wir haben lange auf diese EM gewar­tet und jetzt ist sie endlich da», sagte Leonar­do Bonuc­ci. Die verpass­te WM 2018 war ein Tiefpunkt der italie­ni­schen Fußball-Geschich­te, doch seitdem ging es stetig bergauf. «Wir sind scharf darauf, wieder zurück­zu­kom­men», verkün­de­te Kapitän Giorgio Chiel­li­ni. Der neue Coach Rober­to Manci­ni stell­te eine Auswahl aus jungen Talen­ten und erfah­re­nen Routi­niers zusam­men — 27 Siege in Serie waren zuletzt der Lohn. «Es ist eine große Ehre, das eigene Land zu vertre­ten. Wir können es nicht erwar­ten, dass es losgeht», sagte Manci­ni, der zum Auftakt wohl noch auf den verletz­ten Marco Verrat­ti verzich­ten muss.

Leiden­schaft: Herz, Einsatz und Kampf — dafür stehen türki­sche Natio­nal­mann­schaf­ten seit jeher. Doch die aktuel­le Auswahl von Coach Senol Günes bringt auch reich­lich Quali­tät mit. Vor allem die Abwehr um den frühe­ren Bundes­li­ga-Spieler Caglar Söyün­cü und Juven­tus-Profi Merih Demiral gilt als stärks­ter Mannschafts­teil. Aber auch offen­siv hat die aktuel­le Genera­ti­on einiges zu bieten. Hinter dem gesetz­ten Sturm-Routi­nier Burak Yilmaz wirbeln der Ex-Lever­ku­se­ner Hakan Calha­no­g­lu, Yusuf Yazici vom franzö­si­schen Meister OSC Lille und der Düssel­dor­fer Kenan Karaman. «Ich hoffe, wir bekom­men die drei Punkte. Wir werden unser Bestes auf dem Platz geben», sagte Calha­no­g­lu. Zum Weiter­kom­men in der schwe­ren Gruppe A strebt die Türkei mindes­tens einen Punkt gegen Itali­en an. «Für uns hängt sehr viel vom Eröff­nungs­spiel ab», sagte Günes.

Showbe­trieb: Kurz vor dem Anpfiff will die UEFA mit einer «virtu­el­len Show der Super­la­ti­ve» für Begeis­te­rung sorgen. U2-Front­mann Bono, Gitar­rist The Edge und DJ Martin Garrix sind für den musika­li­schen Höhepunkt fest einge­plant. Der offizi­el­le Song heißt «We Are The People». Wie schon im Finale der Champi­ons League in Porto soll sich das Stadi­on für die Show digital verwan­deln. «Dank moderns­ter Techno­lo­gie», wie die UEFA schrieb. Der Rasen werde sich so in eine blau-weiße Flamme verwandeln.