«Auf Wieder­se­hen, meine Damen und Herren»: Jan Hofer, der langjäh­ri­ge Chefspre­cher der «Tages­schau», verab­schie­det sich aus Deutsch­lands quoten­stärks­ter Nachrich­ten­sen­dung. Am Montag­abend (14.12.) spricht er zum letzten Mal nach dem Gong. In den Ruhestand will er trotz­dem nicht.

Ein Gong, ein Fanfa­ren-Klang, ein Jan Hofer: Für Genera­tio­nen von Fernseh­zu­schau­ern ist er das Gesicht der «Tages­schau» im Ersten. Fast 36 Jahre lang war der gebür­ti­ge Rhein­län­der Sprecher der quoten­stärks­ten Nachrich­ten­sen­dung des deutschen Fernse­hens. Nun macht er Schluss.

Am Montag um punkt 20.00 Uhr wird der Wahl-Hambur­ger zum letzten Mal die Zuschau­er mit den Worten «Guten Abend, meine Damen und Herren!» begrü­ßen. Damit wird er nun selbst zur Nachricht. Am Ende der Sendung will er noch einige persön­li­che Worte sagen, kündig­te der 68-Jähri­ge in der «NDR Talkshow spezi­al» an.

Hofer spricht seit 1985 die «Tages­schau», vor 16 Jahren wurde er deren Chefspre­cher. Dabei erleb­te er mehre­re Studi­os, neue Techni­ken und neue Kolle­gen. «Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens hier verbracht. Das ist ganz schön lang», sagte Hofer in der Sendung mit einem Lachen.

Den Schicht­dienst und das Wecker­klin­geln am Morgen werde er am wenigs­ten vermis­sen, sagte er vor seiner letzten «Tages­schau» für das «Morgen­ma­ga­zin». «Das frühe Aufste­hen quält mich schon.» Seine Nachfol­ge tritt nun Jens Riewa an. Julia-Nihari­ka Sen und Constan­tin Schrei­ber verstär­ken künftig das Team der Spreche­rin­nen und Sprecher der «Tages­schau» um 20.00 Uhr.

Seit Bekannt­wer­den des Abschie­des von Hofer haben viele Menschen unter dem Hashtag #ehren­jan Grußbot­schaf­ten geschickt. Auch viele junge Menschen würdi­gen Hofer dabei als wichti­ge Instanz für seriö­se Nachrich­ten und als wertvol­le Konstan­te im News-Alltag. «Hab’ ich nicht mit gerech­net, dass so viele Sachen kommen. Mich rührt das richtig an», sagte er dazu in einem «Tagesschau»-Youtube-Beitrag.

Die Modera­to­rin und Nachrich­ten­spre­che­rin Judith Rakers beton­te in der «NDR Talkshow spezi­al» vor allem die Kolle­gia­li­tät Hofers. «Er kümmert sich an den richti­gen Stellen, er hilft an den richti­gen Stellen, er ist an den richti­gen Stellen auch mal streng. Und der hat den Laden einfach im Griff.»

Hofer ist aber nicht nur Nachrich­ten­mann, auch außer­halb des «Tagesschau»-Studios spielt der Sympa­thie­trä­ger eine Rolle. Hofer zeigt viele Facet­ten. Er ist Vater von vier Kindern (sein jüngs­tes ist fünf Jahre alt), hat eine Leiden­schaft für Oldti­mer, moderiert auch Unter­hal­tungs­sen­dun­gen und ist beken­nen­der Social-Media-Fan.

Seit Jahren geht Hofer versiert mit Youtube, Facebook, Insta­gram und Tiktok um. «Ich finde das unfass­bar spannend und auch so demokra­tisch, was da passiert. Jeder kann sich selbst darstel­len und äußern. Die Leute sind unfass­bar kreativ. Ich finde das richtig toll», sagte er beim NDR beispiels­wei­se über Tiktok.

Dass es nun ruhig um den promi­nen­ten NDR-Mann wird, davor müssen seine Fans keine Angst haben. Mit seinem Abschied werde er auf keinen Fall von der Bildflä­che verschwin­den, versprach Hofer auf Youtube. «Eins kann ich verspre­chen: Ich bin nicht verschwun­den. Ich bin auch nicht im Ruhestand. Ich höre zwar mit der «Tages­schau» auf und mit dem Schicht­dienst und diesen Dingen. Aber ich werde euch noch ein bisschen erhal­ten bleiben. Seid mal gespannt.»