Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und –Leser,

ich versu­che meinen zwei kleinen Kinder­gar­ten-Jungs beizu­brin­gen, dass Mädchen und Frauen genau­so stark, schlau und schnell sind wie Jungs. Ein wenig Gleich­be­rech­ti­gung halt. Und so langsam sehe ich erste Erfol­ge. Als ich ihnen neulich versucht habe zu erklä­ren, wie Schach funktio­niert, da meinte mein Großer: „Aber das ist ja unfair, dass das Spiel vorbei ist, wenn der König fällt. Das König­reich gehört doch ihm und der Königin gemein­sam. Das Spiel sollte dann vorbei sein, wenn beide geschla­gen sind!“ Recht hat er! Danach erklär­te er seinem Bruder, dass es auch Bauar­bei­te­rin­nen auf seiner Spiel-Baustel­le gibt.

Auf der anderen Seite dürfen meine Jungen bunten Nagel­lack tragen, wenn sie das gerne möchten (es schei­tert oft am Still­sit­zen). Sie haben Barbies (meine alten) und eine Puppe. Die heißt Willi und wird leider nicht immer so sanft behandelt.

Ein bisschen sauer wurde ich, als mein Dreijäh­ri­ger fragte, ob die Ritter in seiner Duplo-Burg eine Putzfrau haben dürfen! Da hab ich erst mal erklärt, dass es auch Putz-Männer gibt und die Ritter (und Ritte­rin­nen) ihren Dreck ja wohl selbst aufräu­men können.

Bis bald,
eure Julia