Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und Leser,

manche Menschen träumen ja davon, mal eine Nacht im Möbel­haus zu verbrin­gen oder im Kaufhaus. Wisst ihr, wo ich gerne mal eine Nacht lang wäre? Im Baumarkt! Ich liebe Baumärkte!

Zugege­ben: Ich würde mich ganz schreck­lich gruseln. Aber es wäre ja alles da, was man so braucht, um Waffen, Fallen oder Vertei­di­gungs­an­la­gen zu bauen. So ein Baumarkt ist voller unend­li­cher Möglich­kei­ten. So viele Projek­te, die nur darauf warten, dass ich sie in Angriff nehme.

Neulich war ich mit den Jungs da. Vorher gab es ein Briefing: Nicht weglau­fen, nicht verir­ren, nicht das Werkzeug anfas­sen und bloß nicht die Regale hochklet­tern. Im Auto fragte mein Fünfjäh­ri­ger: „Mama, was sollen wir nochmal alles im Baumarkt machen?“ NICHT machen. NICHT! Ich ahnte Schlimmes.

Es wurde halb-schlimm. Mit Maske zwei Jungs im Einkauf­wa­gen zu schie­ben, ist kein Spaß. Jeder will in eine andere Richtung, laufen will aber keiner. Alle Dinge, die kleine Jungs toll finden, hat Mama verbo­ten. Wir waren irgend­wann alle vonein­an­der genervt. Als die beiden staunend vor den riesi­gen Vorschlag­ham­mern standen und ich sagte: „So einen kaufen wir jetzt!“ – da war ich die Heldin des Tages.

Am Schluss gab’s Eis für alle und die Welt war wieder in Ordnung!

Bis bald,
eure Julia