Liebe Wochenblatt-Leserinnen und –Leser,
ich bin Krimi- und Grusel-Fan. War ich schon immer. Ich glaube, ich habe bereits mit zehn Jahren mein erstes Buch von Stephen King gelesen. Momentan höre ich gerne Podcasts, in denen es um wahre Verbrechen und Gerichtsfälle geht. Wie Dokumentationen zum Hören ist das. Mit ein bisschen Nervenkitzel. Und meistens höre ich das dann, wenn ich bei der Hausarbeit bin. Vor mir liegt also Dreckwäsche oder Stapel schmutzigen Geschirrs und in den Ohren klingen Mord und Totschlag. Ich schaue aus dem Fenster auf grüne Wiesen und lausche gebannt, wie der Kannibale von Rothenburg Teile eines Menschen verspeist hat. Vielleicht mag ich das so gern, weil mir in meinem gemütlichen Dorfleben manchmal ein bisschen Action, Abenteuer und Aufregung fehlen.
Ich muss aber zugeben: Als mein dreijähriger Sohn eine Platzwunde am Hinterkopf hatte oder mein Fünfjähriger sich vor ein paar Wochen die Zunge fast durchgebissen hatte – da war mir das definitiv zu viel Blut, Grusel und Nervenkitzel. Nein, nein, nein – das machen selbst meine krimi-erprobten Nerven nicht mit. Dann doch lieber so: Zum Hören oder Lesen gerne Aufregung und Abenteuer. Im wahren Leben alles schön langweilig und gemütlich.
Bis bald,
eure Julia