Liebe Wochenblatt-Leserinnen und –Leser,
wir haben hier zuhause eine große Spiele-Sammlung. So mit „Mensch ärgere dich nicht“ drin und „Domino“ und „Mühle“. Meine Kinder lieben es, einfach nur mit den vielen Männchen und Würfeln zu spielen. Da haben sie die Schach-Figuren entdeckt. Die sehen natürlich spannend aus. Schon wollte mein Fünfjähriger wissen, wie es geht. Ich habe also alles so gut wie möglich erklärt. Wie die Figuren ziehen und schlagen. Dass es um einen Kampf zwischen zwei Truppen geht. Dass der König unbedingt beschützt werden muss und so weiter.
Dann ging das Spiel los – und die Heulerei. Sobald ich eine seiner Figuren schlug, weinte er. Er fand das unfair. Alle tolle Ideen, die er so hatte, klappten nicht. Ich muss zugeben: Er hat das wirklich super gemacht. Richtig mitgedacht schon. Aber Schach ist nun mal echt schwierig. Mit Papas Hilfe konnte er am Ende gewinnen. „Schach matt“, rief er aus vollem Hals und lachte laut.
Wir sind dann trotzdem lieber wieder auf Domino umgestiegen. Nachdem ich achtmal gegen meinen fünfjährigen Sohn verloren habe, habe ich geheult. Innerlich zumindest. Äußerlich möchte ich ihm ja beibringen, dass es um den Spaß am Spiel geht, nicht ums Gewinnen. Wer’s glaubt!
Bis bald,
eure Julia