RAVENSBURG — Am Abend vom 29.12. rückten ca. 40–50 Polizisten mit schwerem Gerät in der Schussenstraße zur Räumung der Baumbesetzung an. Die Baumbesetzung, eine Aktion von Klimaktivisten und unterstützt von „Fridays- und Science for Future“ wolle auf die Probleme im Umgang mit den Klimazielen bei der Stadt Ravensburg aufmerksam machen.
Zu der spontanen Räumung und dem großen Polizeiaufgebot äußerte sich unser Kreisvorsitzender Antonio Hertlein kritisch: „Wir sind dankbar für die Arbeit, welche die Polizei, der Rettungsdienst und die Feuerwehr zurzeit leisten. Die Frage stellt sich uns allerdings, ob für eine solche Räumung ein Aufgebot von ca. 50 Einsatzkräften notwendig war?“
Stadt muss Klimabeschlüsse und Klimaziele konsequenter durchsetzen
Gerade jetzt, wo Corona wieder die Nachrichtenlandschaft prägt und so wichtige Themen wie der Klimaschutz in den Hintergrund geraten, ist es wichtig, laut zu sein. „Die Stadt Ravensburg und Oberbürgermeister Rapp sollten diese Situation nicht zum Anlass nehmen um sich im Kampf gegen den Klimawandel auszuruhen. Die Beschlüsse der Klimakommission müssen ernst genommen und durchgesetzt werden. Die Klimakrise wartet nicht darauf, bis die Konservativen endlich aufwachen. Wir müssen jetzt handeln!“ so der stellvertretende Kreisvorsitzende der Jusos, Jan Niklas Gessler.
Man sehe allerdings auch die Problematik bezüglich der über die Straße gespannten Banner bzw. der Traverse. „Ohne vorige Prüfung eines Gutachters, hätten die Aktivisten die Traverse nicht über die Straße spannen sollen. Allerdings kam die Zerstörung des gesamten Lagers und die Entfernung aller Banner und Flaggen eher wie eine Machtdemonstration rüber. Die Demontage der Traverse hätte völlig gereicht!“ so Hertlein.