STUTTGART (dpa) — Mit einer versteck­ten Minika­me­ra in der FFP2-Maske versu­chen Fahrschü­ler auch in Baden-Württem­berg, bei der theore­ti­schen Führer­schein­prü­fung zu betrü­gen. «Es gibt nichts, was es nicht gibt», sagt Marcel­lus Kaup von TÜV Süd. «Und es ist kaum zu glauben, was für ein Aufwand getrie­ben wird, um durch so eine Prüfung durch­zu­kom­men.» Der baden-württem­ber­gi­sche Fahrleh­rer­ver­band spricht von einer großen Nachfra­ge nach einer solchen Hightech-Ausstat­tung «Es scheint einen riesi­gen Markt zu geben», sagt Verbands­chef Jochen Klima.

Die Betrü­ger nähen dabei kleine Kameras in die FFP2-Masken, die die Prüflin­ge tragen. Durch ein kleines Loch filmt die Kamera dann die Fragen und Antwor­ten während der Prüfung. Diese werden so an einen Kompli­zen übertra­gen, der zum Beispiel ein Signal gebe, wenn der Prüfling mit der Maus über die richti­ge Antwort fährt.

Jünge­re Zahlen zur bereits bundes­weit bekann­ten Masche liegen aus Rhein­land-Pfalz vor. Dort waren laut TÜV Rhein­land im vergan­ge­nen Jahr insge­samt 134 Prüflin­ge ertappt worden. Wie viele aller­dings Jahr für Jahr mit dem Kamera-Betrug durch­kom­men, ist schwer einzu­schät­zen: «Die Prüfer sind mittler­wei­le geschult darauf, aber einen 100-prozen­ti­gen Erfolg gibt es sicher­lich nicht», sagt Kaup. «Weder für uns, noch für die Betrü­ger in den Prüfungen.»