BIBERACH — Mit großer Mehrheit und bereits im ersten Wahlgang haben die Mitglie­der der Hochschul­gre­mi­en Hochschul­rat und Senat Thomas Schwäb­le als Kanzler der Hochschu­le Biber­ach (HBC) wieder gewählt. Damit bleibt der 52-Jähri­ge Leiter der Verwal­tung und haupt­amt­li­ches Mitglied des Rekto­rats. Schwäb­le bedank­te sich für das Vertrau­en und machte deutlich, dass er – gemein­sam mit Rektor, Hochschul­lei­tung, Fakul­tä­ten und Hochschul­gre­mi­en – die kommen­den Jahre nutzen wolle, um die vielfäl­ti­gen Vorha­ben, die angesto­ßen wurden, in die Umset­zung zu bringen.

In seiner Anspra­che, die er direkt vor der Stimm­ab­ga­be hielt, ging der alte und neue Kanzler auf die wichtigs­ten Erfol­ge seiner ersten Amtszeit ein und machte deutlich, dass er Kanzler für alle Hochschul­mit­glie­der sein möchte. Beson­ders am Herzen lägen ihm die Studie­ren­den. Die Arbeit für und mit den jungen Menschen empfin­de er jeden Tag aufs Neue als „sehr sinnstiftend“. 

Im Rückblick machte er deutlich, dass die finan­zi­el­len Unsicher­hei­ten der Hochschu­le in seiner ersten Amtszeit seit 2015 beson­ders viel Raum einge­nom­men haben. Dabei sei es gelun­gen, die Finan­zie­rung der Hochschu­le abzusi­chern und insbe­son­de­re die noch junge Fakul­tät Biotech­no­lo­gie endgül­tig zu verste­ti­gen. Die nächs­te Verhand­lungs­run­de mit dem Land werde bereits vorbe­rei­tet; Zielset­zung sei „den erreich­ten Aufwuchs im Finanz­sys­tem der Hochschu­len zu halten“.

Gleich­zei­tig sei es der Hochschul­lei­tung wichtig, neue Akzen­te zu setzen. Beispiel­haft nannte er die Forschungs­ge­bäu­de, die in den kommen­den Jahren an beiden Stand­or­ten entste­hen. Kurz vor der Fertig­stel­lung befin­det sich das ITZ Plus, ein Koope­ra­ti­ons­vor­ha­ben mit der Stadt Biber­ach, dem Landkreis Biber­ach sowie der IHK am Campus Aspach, der dazuge­hö­ri­ge Erwei­te­rungs­bau sei bereits in Vorbe­rei­tung. Am Campus Stadt plane die HBC das Zentrum für bioöko­no­mi­sche Hybrid­bau­wei­sen, ein Vorha­ben, das mit maßgeb­li­cher Unter­stüt­zung der Raumschaft reali­siert werden könne. Diese räumli­che Erwei­te­rung stehe auch für eine thema­ti­sche Weiter­ent­wick­lung der HBC, die künftig verstärkt als trans­for­ma­ti­ve Hochschu­le und im Bereich der Nachhal­tig­keit wirken will.

Dieser rasan­ten Entwick­lung müsse der Campus auch räumlich folgen und neue Lern‑, Lehr‑, Forschungs- und Arbeits­wel­ten entwi­ckeln, so Thomas Schwäb­le. Gemein­schaft­lich und in Betei­li­gungs­for­ma­ten werde sich die HBC aufma­chen, um den Campus der Zukunft zu entwi­ckeln, der bis 2030 treib­haus­neu­tral betrie­ben werden soll.

Um diese wachsen­de Themen­viel­falt bewäl­ti­gen zu können, hat Schwäb­le bereits in seiner ersten Amtszeit begon­nen, die Prozes­se in den Service­be­rei­chen effizi­en­ter und vor allem digital zu gestal­ten. Davon verspricht sich der Verwal­tungs­chef „Freiräu­me für die wichti­gen anste­hen­den Aufga­ben“. In den Fokus nehmen will der Kanzler in diesem Zusam­men­hang auch den Perso­nal­man­gel, mit dem Hochschu­len zu kämpfen haben. „Für die Ziele, die wir uns vorge­nom­men haben, benöti­gen wir ausrei­chend und gut quali­fi­zier­te Mitarbeiter*innen“.
Um diesen Wandel in die Konkre­ti­on zu bringen, hat Kanzler Thomas Schwäb­le nun bis zu acht Jahre Zeit. Mit der Wieder­wahl Schwäbles hat die Hochschu­le sich klar für Konti­nui­tät in der Themen­set­zung ausge­spro­chen – und damit für strate­gi­schen Partner­schaf­ten, die die Hochschul­lei­tung verein­bart hat. Weite­re Wahlen stehen im Jahr 2023 mit der Rektor­wahl und den damit verbun­de­nen Beset­zun­gen der Prorek­to­ra­te an. Für das Verfah­ren zur Kanzler­wahl waren zunächst mehre­re Bewer­bun­gen einge­gan­gen, Thomas Schwäb­le setzte sich am Wahltag als einzi­ger Kandi­dat klar durch. Der Beschluss über die Länge seiner zweiten Amtszeit wird der Hochschul­rat im Herbst fassen.