MÜNCHEN (dpa/lby) — Die Tierhei­me im Freistaat haben kaum noch freie Plätze. Erste Einrich­tun­gen hätten bereits Aufnah­me­stopps verhängt, andere seien kurz davor, berich­te­te der Deutsche Tierschutz­bund Bayern in Dingol­fing am Sonntag. «Die lange befürch­te­te Abgabe­wel­le unüber­legt in Pande­mie­zei­ten angeschaff­ter Haustie­re wird ebenso zum Problem wie die zuneh­men­de Anzahl verhal­tens­auf­fäl­li­ger Hunde, mit denen die Tierhei­me konfron­tiert sind», erläu­ter­te Verbands­prä­si­den­tin Ilona Wojahn mit Blick auf den Welttier­schutz­tag am 4. Oktober. Auch Perso­nal­eng­päs­se und begrenz­te finan­zi­el­le Mittel machten den Heimen große Sorgen.

Derzeit gebe es vor allem eine Katzen­flut. Der Verband forder­te deshalb eine bayern­wei­te Katzen­schutz­ver­ord­nung mit Kennzeich­nungs- und Kastra­ti­ons­pflicht. Auch eine einheit­li­che Regelung für Fundtie­re ist nach Ansicht der Tierschüt­zer dringend notwen­dig. Überfäl­lig sei insbe­son­de­re eine kosten­de­cken­de Finan­zie­rung dieser Dienst­leis­tung durch Städte und Gemein­den, da die Tierhei­me damit eine kommu­na­le Pflicht­auf­ga­be übernähmen.

Finan­zi­ell angespannt ist die Lage dem Tierschutz­bund zufol­ge wegen der höheren Energie­kos­ten, einer neuen Gebüh­ren­ord­nung für Tierärz­te und der infla­tio­nä­ren Preis­ent­wick­lung. Hinzu kämen immense Belas­tun­gen durch den seit Oktober gelten­den Mindest­lohn. Der Verband fordert deshalb Unter­stüt­zung, schließ­lich sei der Tierschutz im Grund­ge­setz und auch in der Bayeri­schen Verfas­sung verankert.