BIBERACH — Martin Walke gibt seine drei Super­märk­te in Biber­ach und Wiblin­gen auf und orien­tiert sich beruf­lich neu. Die Markstand­or­te sollen erhal­ten bleiben.

Bereits am 29. Septem­ber ist Inven­tur im Edeka-Walke-Markt in der Telawi­al­lee in Biber­ach, denn zum Monats­en­de übernimmt hier die Familie Schmid, die bereits EDEKA-Märkte in Sigma­rin­gen und Gammer­tin­gen führt, den Betrieb. Seine Märkte am Markt­platz 33 in Biber­ach („nah und gut Walke“) sowie in der Pfullen­dor­fer Straße in Wiblin­gen (EDEKA Markt Walke) übergibt er in den nächs­ten Monaten an andere Betreiber.

Walke blickt auf anstren­gen­de Jahre zurück mit Corona-Krise und daraus resul­tie­ren­den Hygie­ne­kon­zep­ten und weite­ren Heraus­for­de­run­gen. „Es waren bis zu 120-Stunden-Wochen für mich“, sagt er. Das Abrackern habe sich jedoch gelohnt, seine Märkte liefen wieder passa­bel. Der Markt in der Telawi­al­lee habe durch­aus noch Poten­zi­al nach oben. Leider verzö­ge­re sich der nächs­te Abschnitt im Neubau­ge­biet noch auf Jahre, so der 51-Jährige.

Die größten Umsatz­ein­bu­ßen von bis zu 60 Prozent habe er während der Corona-Lockdowns am Markt­platz in Biber­ach gehabt. Aktuell verzeich­ne er dort ein Umsatz­mi­nus von 20 Prozent aus anderem Anlass – wegen der Baustel­le Wielandstraße/Consulentengasse: „Die Erreich­bar­keit dieses einzi­gen Lebens­mit­tel­ge­schäf­tes in der Innen­stadt ist eminent wichtig“, so Walke, weshalb er auch eine etwaige Verkehrs­be­ru­hi­gung des Markt­plat­zes kritisch sähe. 

Für den Stand­ort am Markt­platz stehe eine Nachfol­ge­re­ge­lung noch nicht ganz fest, er sei jedoch in Gesprä­chen und optimis­tisch, dass sich ein neuer Betrei­ber findet. Der Vermie­ter habe signa­li­siert, dass ihm an einem Lebens­mit­tel­ge­schäft dort gelegen sei. Für seinen Markt in Ulm-Wiblin­gen ist aktuell die EDEKA Südwest auf der Suche nach einem neuen Betrei­ber. Ihm sei vor allem an einem guten Übergang für seine 60 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter gelegen, so Walke. 

Der „ewige Kampf ums Perso­nal“ habe ihn ebenso zermürbt, bilan­ziert er und spricht von einem „Hauen und Stechen“ im Lebens­mit­tel­han­del, den er von der Pike auf gelernt hat und in dem er mehr als 33 Jahre tätig war. Auf einen beruf­li­chen Neustart freue er sich („Neue Aufga­ben haben mich schon immer gereizt“) und verrät, ab dem kommen­den Jahr seiner Branche in der Region in beraten­der Funkti­on erhal­ten zu bleiben. Der begeis­ter­te Blasmu­si­ker freut sich auf mehr Zeit für die Familie samt zweier Hunde sowie auf mehr Muße für das Spiel von Alphorn und Tuba.