Einfach eine Tablet­te einwer­fen und dann geht es schon? Wer glaubt, Sport mit Schmerz­mit­teln sei kein Problem, täuscht sich. Medizi­ner warnen vor gefähr­li­chen Neben­wir­kun­gen bei hoher Belastung.

JENA (dpa/tmn) – Sport­me­di­zi­ner warnen davor, Schmerz­mit­tel prophy­lak­tisch vor dem Training oder Wettkampf einzu­wer­fen. Die gefähr­li­che Praxis sei vor allem im Nachwuchs­be­reich inzwi­schen in besorg­nis­er­re­gen­der Weise verbrei­tet, um einem Belas­tungs­schmerz im Wettkampf vorzu­beu­gen, teilt die Gesell­schaft für Ortho­pä­disch-Trauma­to­lo­gi­sche Sport­me­di­zin mit.

Am häufigs­ten werden den Angaben nach sogenann­te NSAR-Wirkstof­fe einge­setzt, zu denen beispiels­wei­se Ibuprofen zählt. Dabei drohen im Zusam­men­hang mit inten­si­ver körper­li­cher Belas­tung jedoch erheb­li­che gesund­heit­li­che Risiken. Denn die Wirkstof­fe greifen in die Stoff­wech­sel­pro­zes­se ein.

So steigt die Gefahr von Magen-Darm-Beschwer­den und Herzin­fark­ten, auch die Niere kann in Mitlei­den­schaft gezogen werden. Zudem erhöht sich das Risiko von sogenann­ten Ermüdungs­brü­chen im Knochen. Viele Freizeit-Langstre­cken­läu­fer nehmen Schmerz­mit­tel, berich­tet die Fachge­sell­schaft unter Verweis auf Umfra­gen bei Marathons.

Die Exper­ten betonen, dass Schmerz­mit­tel nicht die Ursachen der Beschwer­den bekämp­fen. Diese entstün­den oft durch ein Missver­hält­nis von Belas­tung und Belas­tungs­fä­hig­keit des Sportlers.

Deshalb ist es wichti­ger, das Training in solchen Fällen anzupas­sen. Wer Schmer­zen beim Sport hat, sollte sie lieber nicht in Eigen­re­gie thera­pie­ren, sondern medizi­nisch abklä­ren lassen.