Wegen der Corona-Pande­mie sperren die Olympia-Macher von Tokio die auslän­di­schen Fans aus. Damit entge­hen den Organi­sa­to­ren Millio­nen bei den Ticket-Einnah­men, auch Japans Touris­mus-Branche muss ihre Hoffnun­gen aufgeben.

TOKIO (dpa) — Bei den Sommer­spie­len in Tokio dürfen wegen der Corona-Pande­mie keine auslän­di­schen Fans nach Japan einrei­sen. Diese Entschei­dung teilten die japani­schen Organi­sa­to­ren in einer Video-Schal­te dem Inter­na­tio­na­len Olympi­schen Komitee und den Paralym­pics-Machern mit.

Grund für den Beschluss ist die Angst vor der weite­ren Verbrei­tung des Corona­vi­rus. Das IOC und das Inter­na­tio­na­le Paralym­pi­sche Komitee hätten die Entschei­dung «vollkom­men respek­tiert und akzep­tiert», hieß es. Ticket­käu­fer aus dem Ausland sollen eine Kosten-Erstat­tung erhalten.

In Umfra­gen hatte sich zuletzt eine deutli­che Mehrheit der Japaner für eine erneu­te Verle­gung der bereits um ein Jahr verscho­be­nen Sommer­spie­le oder sogar eine komplet­te Absage ausge­spro­chen. Die Olympia-Macher bemühen sich, mit stren­gen Maßnah­men im Kampf gegen die Corona-Pande­mie Vertrau­en für die Austra­gung von Olympia und Paralym­pics zu gewin­nen. Die neue Organi­sa­ti­ons­che­fin Seiko Hashi­mo­to hatte auf eine Entschei­dung über auslän­di­sche Olympia-Fans noch vor Beginn des olympi­schen Fackel­laufs am 25. März gedrängt.

Bislang waren rund eine Milli­on Tickets an Fans aus dem Ausland verkauft worden. Für das geplan­te Budget der Organi­sa­to­ren ist der Ausfall bei den Ticket-Einnah­men ein harter Schlag. Hinzu kommen erheb­li­che Folgen für das Touris­mus-Gewer­be, das auf viel Geld von Olympia-Gästen und die Werbe­wir­kung gehofft hatte.

4,5 Millio­nen Eintritts­kar­ten gingen bislang an japani­sche Käufer. Ob Einhei­mi­sche bei Olympia und Paralym­pics in die Arenen dürfen, soll erst bis Ende April entschie­den werden.

IOC-Chef Thomas Bach hatte schon vor den Beratun­gen Unter­stüt­zung für den Fall eines Zuschau­er-Ausschlus­ses signa­li­siert. «Wir müssen die Sicher­heit aller Teilneh­mer der Spiele und des japani­schen Volkes voran­stel­len, dem wir jetzt schon sehr viel Respekt schul­den», sagte Bach. Man müsse Opfer von allen verlan­gen und dafür um Verständ­nis bitten, fügte der 67-Jähri­ge hinzu.