WANGEN-KARSEE — Ein Tatsa­chen­be­richt aus dem ersten Weltkrieg erwar­tet den Leser, Geschrie­ben und beschrie­ben mit einfa­chen Worten. Markus Haller, der Autor, war Schuh­ma­cher. Aufge­wach­sen im Landkreis Ravens­burg in einem kleinen Weiler bei Vogt. 

Eine glück­li­che Kindheit zeich­net dieses Buch nicht aus. Vielmehr eine bruta­le Offen­heit gegen­über dem Leser. Markus Haller musste schon in frühes­ter Kindheit vieles erdulden. 

Ein Buch, dass die Zeit um die Jahrhun­dert­wen­de schonungs­los offen­legt und tiefe Einbli­cke in die Bruta­li­tät des ersten Weltkrie­ges gewährt.
Ein Buch das man nur schwer­lich aus der Hand legt. 

Das Buch ist Teil der Sonder­aus­stel­lung „Helden“ die auf der Waldburg zu sehen ist. Aktuell kann das Buch im Burgshop des Museum auf der Waldburg und im Webshop (https://www.schlosswaldburg.de/shop-waldburg/museum/) erwor­ben werden. Bitte achten Sie auf die tages­ak­tu­el­len Öffnungs­zei­ten auf der Website des Museums auf der Waldburg.

Hier ein Auszug aus dem Vorwort des Buches.

Ein zufäl­li­ger Fund hat mich elektri­siert: Die Aufzeich­nun­gen von Markus Haller. Seine Lebens­no­ti­zen kamen durch die Schwei­zer Seite meiner Familie mehr oder weniger zufäl­lig in meinen Besitz. Ich sehe es als mir übertra­ge­ne Aufga­be, diese Erinne­run­gen eines ungewöhn­li­chen Menschen der Nachwelt zu erhalten.

Markus Haller war Kriegs­teil­neh­mer im Ersten Weltkrieg, statio­niert an der Ost- und der Westfront. Seine Notizen sind weit mehr als eine autobio­gra­fi­sche Auflis­tung von Ereig­nis­sen. Sie lassen unser im schuli­schen Geschichts­un­ter­richt erwor­be­nes Wissen in einem neuen Licht erschei­nen. Dieses Buch, SEIN Buch, ist ein ungeschön­ter Tatsa­chen­be­richt, der viele trauma­ti­sche Erleb­nis­se wider­spie­gelt und das vielge­prie­se­ne „Helden­tum“ in ein authen­tisch-realis­ti­sches Licht rückt. Bis heute ist die Familie von Markus Haller in Oberschwa­ben und in der Schweiz beheimatet. 

Markus Haller hat aus erster Ehe fünf Kinder, die leider schon verstor­ben sind. Der zweiten Ehe entstam­men drei Kinder, von denen zwei heute noch in der Schweiz leben.

Er selbst hat in der zweiten Ehe noch das Glück seines Lebens gefun­den und ist am 15. Mai 1963 gestorben.

Ich bin stolz darauf, mit Markus Haller in meinem Verwand­ten­kreis einen das Zeitge­sche­hen am Anfang des 20. Jahrhun­derts reflek­tie­ren­den und boden­stän­di­gen Menschen zu haben. Markus Haller war der angehei­ra­te­te Sohn meines Ur-Ur-Großva­ter väter­li­cher­seits. Der in seinen Lebens­no­ti­zen beschrie­be­ne Hof in Forst bei Vogt ist heute noch im Besitz meines Vetters.

Dieses Buch soll gerade in einer Zeit, in der erneut nach Helden Ausschau gehal­ten wird, zum Nachden­ken anregen. Vielleicht können über eine solche Veröf­fent­li­chung die bestia­li­schen Grausam­kei­ten, die jeder Krieg mit sich bringt, vor Augen geführt und den nachfol­gen­den Genera­tio­nen deutlich gemacht werden, dass es sich lohnt, für den Frieden zwischen allen Menschen einzustehen.