STUTTGART (dpa) — In der ersten Runde des Stutt­gar­ter Tennis-Turniers erledig­te Angeli­que Kerber ihre Pflicht­auf­ga­be ungefähr­det. Nun aller­dings wartet eine deutlich besse­re Gegne­rin auf die Kielerin.

Ihr Achtel­fi­na­le in Stutt­gart wird für Deutsch­lands beste Tennis­spie­le­rin Angeli­que Kerber bereits zum Prüfstein für die French Open.

Gut fünf Wochen vor dem Beginn des zweiten Grand-Slam-Turniers der Saison spielt die 33-Jähri­ge am Donners­tag (nicht vor 18.30 Uhr/Eurosport) gegen die ukrai­ni­sche Topspie­le­rin Jelina Swito­li­na um den Einzug ins Viertel­fi­na­le. «Ich freue mich auf so eine Chall­enge direkt zum Anfang der Sandplatz­sai­son, damit man auch direkt sieht, wo man steht und wo man sich noch weiter entwi­ckeln kann, beson­ders im Hinblick auf Paris», sagte Kerber.

Anders als beim 6:2, 6:2 gegen ihre Erstrun­den-Gegne­rin Jekate­ri­ne Gorgod­se am Mittwoch steht die Kiele­rin nun wahrlich vor einer Heraus­for­de­rung. Sechs­mal nachein­an­der hat Kerber gegen die Weltrang­lis­ten-Fünfte Swito­li­na verlo­ren und zuletzt 2016 in Montre­al gewon­nen. Mit den Erinne­run­gen an ihre Stutt­gar­ter-Turnier­sie­ge von 2015 und 2016 soll diese Negativ­se­rie jetzt enden.

«Ich fühle mich wohl hier», sagte die Nummer 26 der Welt: «Für mich wird es ein gutes Match. Ich werde versu­chen, gegen sie gutes Tennis zu spielen. Das werde ich auch gegen sie müssen, beson­ders auf Sand.» Für Swito­li­na wird es nach einem Freilos die erste Partie bei der auch in diesem Jahr hochklas­sig besetz­ten Stuttgart-Auflage.

Gorgod­se war eigent­lich schon in der Quali­fi­ka­ti­on geschei­tert, dann aber als Nachrü­cke­rin doch noch ins Haupt­feld gerutscht. Die Georgi­e­rin war keine Spiele­rin, an der sich Kerber auf dem Weg zu den French Open vom 30. Mai bis 13. Juni messen lassen sollte. Gegen die Nummer 215 der Welt reich­te ihr vor coronabe­dingt leeren Rängen eine solide Leistung. Die ersten beiden Spiel­ge­win­ne überließ sie ihrer vier Jahre jünge­ren Gegne­rin erst nach einem zwischen­zeit­li­chen 5:0.

«Für das erste Match auf Sand war es nicht so schlecht», bilan­zier­te die dreima­li­ge Grand-Slam-Turnier­sie­ge­rin, die bei einem ihrer selte­nen Auftrit­te im Doppel mit Andrea Petko­vic ebenfalls noch dabei ist, und meinte: «Für mich ist es großar­tig, wieder zurück in Stutt­gart zu sein.» An einem gewohn­ten Ort mit ungewohn­ter Atmosphä­re will Kerber ihren schwa­chen Saison­auf­takt abhaken. Angesichts ihrer bishe­ri­gen Leistun­gen in diesem Jahr wäre ein Sieg gegen Swito­li­na eine positi­ve Überraschung.

Auch Anna-Lena Fried­sam bekommt am Donners­tag gegen die an Nummer fünf gesetz­ten Aryna Sabalen­ka aus Belarus die Chance auf das Errei­chen des Viertel­fi­nals. Für Außen­sei­te­rin Tamara Korpatsch ist das Turnier unter­des­sen beendet. Die Weltrang­lis­ten-137. aus Hamburg zeigte in ihrem ersten Match gegen eine Top-Ten-Spiele­rin eine beacht­li­che Leistung, musste sich der frühe­ren US-Open-Finalis­tin Karoli­na Plisko­va aus Tsche­chi­en aber 5:7, 6:3, 3:6 geschla­gen geben.

Von Kristi­na Puck, dpa