Die grün-schwar­ze Landes­re­gie­rung hat auf Druck der CDU bei den neuen Corona-Kontakt­be­schrän­kun­gen eine weiter­ge­hen­de Ausnah­me für Kinder beschlos­sen. «Um familiä­re Härten abzumil­dern, und insbe­son­de­re den Bedürf­nis­sen von Famili­en mit kleinen Kindern oder Allein­er­zie­hen­den gerecht zu werden, werden dabei Kinder bis 14 Jahren in Baden-Württem­berg aber nicht mitge­zählt», sagte Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) am Freitag im Landtag.

Bund und Länder hatten sich am Diens­tag darauf verstän­digt, dass priva­te Treffen von Montag an nur noch mit einer Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, möglich sein sollen. Anders als im Lockdown über die Weihnachts­fe­ri­en sollten Kinder unter 14 Jahren mitge­zählt werden. Kretsch­mann erklär­te, man werde das nun in der Corona-Verord­nung für das Land ändern. Er sagte aber auch: «Das ist schon sehr gewagt.» Es sei auch nicht ganz im Sinne der geplan­ten Kontakt­be­schrän­kung. Aber andere Lösun­gen wären zu umständ­lich gewesen.

Man wolle zudem zulas­sen, dass Famili­en mit einer anderen Familie eine Betreu­ungs­ge­mein­schaft bilden können. Aller­dings müssen es während des Lockdowns immer diesel­ben zwei Famili­en sein, die sich bei der Kinder­be­treu­ung unter­stüt­zen. Die CDU hatte am Donners­tag gewarnt, viele Allein­er­zie­hen­de, Eltern und Selbst­stän­di­ge mit Kindern stünden «vor einer unlös­ba­ren Aufga­be». Die grüne Seite hatte zwar Betreu­ungs­ge­mein­schaf­ten und Erleich­te­run­gen für Allein­er­zie­hen­de zugesagt, eine allge­mei­ne Ausnah­me für Kinder unter 14 Jahren aber zunächst abgelehnt.

Die neue Corona-Verord­nung ist derzeit noch in der Abstim­mung mit allen Minis­te­ri­en und soll am Wochen­en­de verkün­det werden. Wegen der Corona-Pande­mie müssen die Menschen zumin­dest bis Ende Januar weite­re erheb­li­che Einschrän­kun­gen des öffent­li­chen Lebens hinnehmen.