BAD WALDSEE (dpa/lsw) — Klima­ak­ti­vis­ten haben im Kreis Ravens­burg Zufahr­ten zu zwei Kieswer­ken blockiert. Sie spann­ten Seile, errich­te­ten Holzblo­cka­den und legten eine Kette an ein Zufahrts­tor, wie eine Spreche­rin der Polizei in Ravens­burg am Donners­tag sagte.

Fahrer von Kieslast­wa­gen, die an den Zufahr­ten zu den zwei betrof­fe­nen Kieswer­ken in der Nähe von Bad Waldsee gehin­dert wurden, hatten am frühen Donners­tag­mor­gen die Polizei gerufen. Als die Polizei eintraf, hätten sich die Aktivis­ten auf Bäume zurück­ge­zo­gen. Die Polizis­ten versuch­ten, die Blocka­de im Gespräch mit den rund zehn Aktivis­ten aufzu­lö­sen. Mindes­tens einer der Aktivis­ten sei aber mit einer Drehlei­ter der zur Hilfe gerufe­nen Feuer­wehr von einem Baum geholt worden.

Die Aktivis­ten wurden vorläu­fig festge­nom­men und nach Ende des rund sechs Stunden dauern­den Einsat­zes auf ein Polizei­re­vier gebracht. Sie müssen sich nun wegen Nötigung verant­wor­ten. Einer der Betei­lig­ten wurde wegen Wider­stands gegen Vollstre­ckungs­be­am­te angezeigt. Ein Aktivist befand sich laut Polizei auch am Nachmit­tag noch auf einem Baum bei einem der Kieswer­ke. Es kam dadurch aber nicht mehr zu Einschrän­kun­gen des Betriebs.

Bereits seit Wochen haben Klima­ak­ti­vis­ten einen Wald bei Vogt im Kreis Ravens­burg besetzt, um gegen einen dort geplan­ten Kiesab­bau zu protes­tie­ren. In einem Teil des Altdor­fer Walds haben sie Baumhäu­ser errich­tet und bekla­gen Umwelt­ge­fah­ren durch den Kiesab­bau. Der Regio­nal­ver­band Boden­see-Oberschwa­ben vertei­digt die Pläne.