BIBERACH – Klima- und Denkmal­schutz sind keine Gegen­sät­ze, sondern können einan­der ergän­zen. Davon ließ sich Dr. Andre Baumann, Staats­se­kre­tär im Umwelt­mi­nis­te­ri­um Baden-Württem­berg, beim Besuch des Salzsta­dels am Markt­platz in Biber­ach überzeugen.

Im Rahmen seiner Sommer­tour 2022 besuch­te Staats­se­kre­tär Dr. Andre Baumann spannen­de Orte und Unter­neh­men im Land, an denen Klima- und Natur­schutz sowie die Energie­wen­de schon beispiel­haft gelebt werden. Das Haus Markt­platz 40 in Biber­ach, der Salzsta­del, ist eines dieser Beispiele.

Wie gelingt es, heuti­ge Anfor­de­run­gen des Wohnens, des Einzel­han­dels, auch der Energie­ef­fi­zi­enz in histo­risch gewach­se­ne, äußerst wertvol­le Struk­tu­ren zu integrie­ren, ohne die Geschich­te eines Gebäu­des zu zerstö­ren? Die von der Überlin­ger Archi­tek­tin Corin­na Wagner betreu­te Sanie­rung des Salzsta­dels gibt eine Antwort. Das Projekt zeigt, wie die Innen­stadt durch Erhalt und Sanie­rung histo­ri­scher Gebäu­de und der gleich­zei­ti­gen Integra­ti­on attrak­ti­ver Einzel­han­dels­ge­schäf­te aufge­wer­tet wird. Bei einem Besuch der modern gestal­te­ten Räume wird die Geschich­te des Hauses erleb­bar. Wichti­ge Zeitspu­ren wie der Gewöl­be­kel­ler, über zwei Geschos­se reichen­de Holzstüt­zen, eine alte Holzboh­len­de­cke und vieles mehr sind wieder freige­legt. Im attrak­ti­ven Ambien­te der neuge­stal­te­ten Buchhand­lung und den sanier­ten sowie neu geschaf­fe­nen Wohnun­gen wird Geschich­te greifbar.

Zugleich wurden energe­ti­sche Maßnah­men denkmal­ver­träg­lich integriert, Luftwär­me­pum­pen zur Behei­zung einge­setzt, der Energie­ver­brauch deutlich reduziert. 

Die Auszeich­nun­gen mit dem Denkmal­schutz­preis Baden-Württem­berg und dem Effizi­enz­preis in Gold zeigen, dass mit priva­ten Inves­to­ren überzeu­gen­de und nachhal­ti­ge Lösun­gen im Denkmal­schutz erreich­bar sind.

Die Gebrü­der Schmid, Geschäfts­füh­rer der Firma Matthä­us Schmid, die als General­un­ter­neh­mer das Projekt reali­sier­te, inves­tier­ten mit diesem Projekt in die Zukunft und zugleich in die Geschich­te der Stadt Biberach. 

Dazu Baubür­ger­meis­ter Chris­ti­an Kuhlmann: „Das Projekt hat eine lange Vorge­schich­te. Nur dank des enormen Engage­ments aller Betei­lig­ten und einer gemein­sa­men Vision für dieses Haus konnte der „Salzsta­del“ zu einem weite­ren „Schmuck­käst­chen“ am Markt­platz entwi­ckelt werden. Damit wird die Attrak­ti­vi­tät der Innen­stadt nachhal­tig gestärkt.“