RAVENSBURG — Am 11. Juli trafen sich die kommu­na­len Klima­schutz­be­auf­trag­ten in der Region Boden­see in Überlin­gen auf dem Weltacker. Insge­samt 23 Klimaschutz‑, Klima­neu­tra­li­täts- und Energie­ma­na­ger sowie eine Klima­an­pas­sungs- und eine Nachhal­tig­keits­be­auf­trag­te nahmen teil. Für die Stadt Ravens­burg waren Julia Zyder, Abtei­lungs­lei­te­rin Klima­schutz und Nachhal­tig­keit im Umwelt­amt und Heiko Kima, Koordi­na­tor Klima­neu­tra­le Stadt­ver­wal­tung ebenfalls im Umwelt­amt vertre­ten. Für den Gemein­de­ver­band Mittle­res Schus­sen­tal waren Flori­an Roth (Koordi­na­tor Klima­neu­tra­le Kommu­nal­ver­wal­tung) und Dr. Marius Eisele, zustän­dig für das Klima­an­pas­sungs­kon­zept der Kommu­nen des Gemein­de­ver­ban­des mit dabei. 

Die Gesich­ter des Klima­schut­zes am Boden­see sind überwie­gend jung und dem vielfäl­ti­gen Job wird mit hoher Motiva­ti­on und großen gestal­te­ri­schen Ambitio­nen nachge­gan­gen. Das Netz-werktref­fen diente dazu Erfah­run­gen auszu­tau­schen, vonein­an­der zu lernen und gemein­sa­me Projek­te zu entwi­ckeln. Disku­tiert wurden der kürzlich veröf­fent­lich­te Leitfa­den „Klima­neu­tra­le Kommu­nal­ver­wal­tung“, Strate­gien zur Anpas­sung der Region an die fortschrei­ten­de Erder­wär­mung sowie die aktuel­le Energie­kri­se und die damit verbun­de­ne kurzfris­ti­ge Notwen­dig­keit von Energieeffizienzmaßnahmen.

Darüber hinaus nahmen die kommu­na­len Vertre­te­rin­nen und Vertre­ter an einer Führung über den Überlin­ger Weltacker teil. Er zeigt die weltweit am meisten angebau­ten Acker­kul­tu­ren maßstabs­ge­treu im Verhält­nis zu ihrer globa­len Anbau­flä­che. Diese Freiluft­aus­stel­lung macht erleb­bar, wie die Themen Boden­le­ben, Biodi­ver­si­tät, Futter­bau, Energie, Konsum, Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung, Klima­schutz und Klima­an­pas­sung zusam­men­hän­gen und dass Flächen anders bewirt­schaf­tet werden müssen, wenn die Klima­zie­le erreicht werden sollen.

Angesichts der großen Teilneh­men­den­zahl lässt sich feststel­len, dass die Themen Klima­schutz, Klima­an­pas­sung und Nachhal­tig­keit endgül­tig in den Kommu­nen in der Region angekom­men sind. Obwohl die Klima­kri­se weit fortge­schrit­ten ist, stehen einige Landkrei­se und Gemein­den in puncto Klima­schutz noch eher am Anfang und beschäf­ti­gen sich derzeit mit der Erarbei­tung der konzep­tio­nel­len Grund­la­gen für struk­tu­rel­le Klima­schutz- und Klima­an­pas­sungs­maß­nah­men bzw. mit entspre­chen­den Strate­gien. In anderen Landkrei­sen und Gemein­den hat sich das Thema schon etwas länger etabliert und wird teilwei­se bereits seit länge­rem mit konkre­ten Maßnah­men angegangen.

Einig­keit herrsch­te unter den kommu­na­len Exper­ten darüber, dass sich die Welt für nachhal­ti­gen und erfolg­rei­chen Klima­schutz inter­es­sie­ren muss und Klima­schutz wie auch Klima­an­pas­sung als gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aufga­ben anerken­nen und angehen muss. Es benötigt den Beitrag einer und eines Jeden, um unsere Region zukunfts­si­cher zu machen. Damit in Anbetracht der dring­li­chen Heraus­for­de­run­gen schnell eine struk­tu­rel­le Kehrt­wen­de einge­lei­tet werden kann, sind in den kommu­na­len Verwal­tun­gen, beim Land, beim Bund aber auch in großen Unter-nehmen deutlich mehr perso­nel­le und finan­zi­el­le Ressour­cen vonnöten.