BERLIN (dpa) — Ein rot-rot-grünes Bündnis? Oder eine Ampel mit Grünen und Libera­len? Vieles ist denkbar. Doch für die Spitze der SPD ist klar: Vor der Wahl wird es keine Festle­gung geben.

Die SPD-Spitze will sich vor der Bundes­tags­wahl auf keine Koali­ti­ons­op­ti­on festle­gen. Die Partei­vor­sit­zen­de Saskia Esken beton­te am Montag in Berlin, «dass wir nicht vor Wahlen über mögli­che Koali­ti­ons­part­ner sprechen und nachden­ken (…) sondern danach».

Bedin­gung für ein Bündnis seien aller­dings die Bereit­schaft zu einer soliden Haushalts­po­li­tik sowie ein Bekennt­nis zur Nato und einer starken EU.

Politi­ker von CDU/CSU und der FDP hatten die Sozial­de­mo­kra­ten zuletzt verstärkt vor einem Bündnis mit Grünen und Linken gewarnt. Eskens Co-Vorsit­zen­der Norbert Walter-Borjans bezeich­ne­te dies als «Angst­kam­pa­gne» und «Ablen­kungs­ma­nö­ver».

Er räumte ein, einige Aspek­te im Wahlpro­gramm der Linken seien «eine Hürde, die es schwer macht, für eine Zusam­men­ar­beit zusam­men­zu­kom­men». Aber auch die steuer­po­li­ti­schen Pläne der FDP zuguns­ten von Spitzen­ver­die­nern seien eine «absolu­te Hürde». Einer Fortset­zung der Großen Koali­ti­on erteil­ten beide SPD-Chefs eine Absage. Esken sagte, CDU und CSU seien «inhalt­lich vollkom­men entkernt» und müssten sich «dringend auf der Opposi­ti­ons­bank erholen».