BERLIN (dpa) — Die hohen Preise belas­ten viele Famili­en stark. Die Ampel-Koali­ti­on will sie nun noch stärker entlas­ten als bisher gedacht — über ein höheres Kindergeld.

Famili­en können sich im kommen­den Jahr auf mehr Kinder­geld einstel­len als bisher geplant. Die Ampel-Fraktio­nen einig­ten sich nach Infor­ma­tio­nen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch darauf, die staat­li­che Unter­stüt­zung zum 1. Januar einheit­lich auf 250 Euro monat­lich zu erhöhen. Das wären für die ersten beiden Kinder 31 Euro mehr als bisher. Der Bundes­tag soll bereits am Donners­tag über die neue Summe abstimmen.

Bisher war zwar auch schon geplant, das Kinder­geld wegen der hohen Infla­ti­on und der Energie­kri­se anzuhe­ben. Doch war nur eine Erhöhung auf 237 Euro für die ersten drei Kinder vorge­se­hen. «Die Ampel legt bei der Entlas­tung von Famili­en noch eine Schip­pe drauf», sagte SPD-Frakti­ons­chef Rolf Mützenich. Beson­ders für Famili­en mit kleinen und mittle­ren Einkom­men bedeu­te das eine wichti­ge zusätz­li­che monat­li­che Entlas­tung. FDP-Frakti­ons­vi­ze Chris­toph Meyer erklär­te: «Das ist die größte Erhöhung des Kinder­gelds in der Geschich­te der Bundesrepublik.»

Heute beträgt das Kinder­geld jeweils 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte gibt es 225 Euro, für das vierte und jedes weite­re Kind 250 Euro.

Perspek­ti­visch soll das Kinder­geld in Deutsch­land von einer Kinder­grund­si­che­rung abgelöst werden, die diver­se Famili­en­leis­tun­gen bündeln würde. Es soll dann einen einkom­mens­un­ab­hän­gi­gen Garan­tie­be­trag für alle Kinder und Jugend­li­chen geben. Famili­en mit einem gerin­gen Einkom­men sollen einen Zusatz­be­trag erhal­ten. Famili­en­mi­nis­te­rin Lisa Paus (Grüne) will, dass 2025 das erste Geld aus dieser Grund­si­che­rung ausbe­zahlt wird. Über die Höhe ist bisher nichts bekannt.