LINDAU — Mit der kalten Jahres­zeit im Herbst und Winter steigt auch das Risiko einer Erkäl­tung oder Grippe. Der Chefarzt der Inneren Medizin der Askle­pi­os Klinik Lindau PD Dr. med. Heinz Linhart hat ein paar Tipps parat, um den Körper und das Immun­sys­tem und damit das „innere Schutz­schild gegen Krank­heits­er­re­ger“ zu stärken. Doch das ist nur ein Baustein, um sich vor einer Erkäl­tung oder Grippe zu schützen.

„Stärken Sie Ihren Körper und Ihr Immun­sys­tem mit Bewegung, frischer Luft, Sonnen­licht, gesun­dem Essen, gönnen sie sich auch mal eine Auszeit und genügend Schlaf“, betont PD Dr. med. Heinz Linhart, Chefarzt Innere Medizin, Askle­pi­os Klinik Lindau.

Sport, Bewegung an der frischen Luft

Gerade wenn die Tage kürzer werden, sollten man möglichst viel Zeit an der frischen Luft verbrin­gen. Machen Sie einen ausge­dehn­ten Spazier­gang mit der Familie oder fahren Sie einmal wieder mit dem Rad zum Einkau­fen oder zur Arbeit.  „Ein modera­tes wöchent­li­ches Sport­pro­gramm verbes­sert die Funkti­on von Herz und Lunge, stärkt die Musku­la­tur und hilft gegen Überge­wicht und Bluthoch­druck. . Positi­ver Neben­ef­fekt ist zudem die Ausschüt­tung der „Glücks­hor­mo­ne“ Endor­phin, Seroto­nin und Dopamin, die zuver­läs­sig jeden Herbst- und Winter­blues vertrei­ben“, so Dr. Linhart weiter.

Sonnen­licht tanken

Auch im Herbst und Winter sollten man sonni­ge Tage ausnut­zen und an die frische Luft gehen. Durch das helle­re Tages­licht wird der Melaton­in­haus­halt besser reguliert und Müdig­keit sowie Antriebs­lo­sig­keit haben weniger Chancen, uns die Laune zu verder­ben. Ein wichti­ger Faktor ist auch der Vitamin-D-Haushalt. Im Winter reicht das Sonnen­licht nicht aus, um die Vitamin-D-Produk­ti­on anzure­gen. Ein Vitamin-D-Mangel macht sich jedoch nicht unbedingt bei jedem bemerk­bar. Wenn Sie sehr stark mit Müdig­keit, Abgeschla­gen­heit oder Stimmungs­tiefs während der Winter­mo­na­te zu kämpfen haben, kann der Hausarzt Ihren Vitamin-D-Spiegel bestim­men und bei Bedarf indivi­du­ell abgestimm­te Präpa­ra­te verordnen.

Gesun­de Ernäh­rung: Vitami­ne & Mineral­stof­fe als Treib­stof­fe für das Immunsystem

„Mit einer gesun­den und ausge­wo­ge­nen Ernäh­rung unter­stüt­zen Sie Ihre Abwehr­kräf­te. Essen Sie reich­lich Obst und Gemüse, greifen Sie zu Vollkorn­pro­duk­te­nen“, Dabei sollten frische, regio­na­le sowie saiso­na­le Produk­te Ihre erste Wahl sein, denn diese haben keine langen Trans­port­we­ge oder Lager­zei­ten hinter sich und bieten so den höchs­ten Nährstoffgehalt.

Gönnen Sie sich auch mal eine Auszeit und genügend Schlaf

Achten Sie in den Herbst- und Winter­mo­na­ten beson­ders darauf, sich auch mal eine Pause zu gönnen. Schal­ten Sie ab und vermei­den Sie Stress. Hektik, Anspan­nung und Unruhe fördern die Ausschüt­tung des Stress­hor­mons Korti­sol, was sich negativ auf die Funkti­on und Bildung von Immun­zel­len auswir­ken kann. Lassen Sie den Alltag einmal hinter sich und ziehen Sie sich bewusst zurück. Eine kleine Medita­ti­ons­übung, eine leich­te Yoga-Einheit oder einfach mal bewusst tief durch­at­men kann Stress effek­tiv abbau­en. Achten Sie zudem darauf, dass Sie für Ihre Bedürf­nis­se ausrei­chend Schlaf erhalten.“

Regeln der Standard­hy­gie­ne beachten

Erkäl­tungs­krank­hei­ten und auch die Grippe (Influ­en­za) werden durch winzi­ge Tröpf­chen – etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen – übertra­gen. Zudem kann man sich durch Hände­schüt­teln und über Türgrif­fe oder andere Gegen­stän­de anste­cken. Daher gilt: Auf Hände­hy­gie­ne achten, ebenso wie auf  die „Hust-Nies Etiket­te.“ Husten/niesen sie in die Armbeu­ge und nicht in die Hand. Waschen Sie sich häufig und sorgfäl­tig die Hände und halten Sie Abstand.

Grippe­imp­fung als Schutz für sich und die Mitmenschen

Ein weite­rer wichti­ger Baustein ist auch die Grippe­imp­fung. Gehen Sie zum Hausarzt und lassen Sie sich beraten. Wenn es vom Hausarzt/der Hausärz­tin empfoh­len wird  dann lassen Sie sich gegen die Grippe impfen. Denn wer sich gegen die Grippe impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch sein Umfeld.