GELSENKIRCHEN (dpa) — Bisher trainiert Helmuth aus Gelsen­kir­chen seine Musku­la­tur auf einem Rollbrett — nun soll die Schild­krö­te eine Gehhil­fe bekom­men. Das Tier leidet an einer dem Menschen nicht unbekann­ten Erkrankung.

Helmuth, eine 100 Kilo schwe­re Schild­krö­te aus dem Gelsen­kirch­ner Zoo, soll eine Gehhil­fe bekom­men. Bislang trainiert das Tier die Beinmus­keln mit einem Rollbrett, um das Laufen nicht zu verlernen.

Das könnte bald überflüs­sig sein: «Bei uns haben sich unabhän­gig vonein­an­der mehre­re Ortho­pä­die-Techni­ker gemel­det, die eine Gehhil­fe für Helmuth bauen wollen», berich­te­te die Tierärz­tin der «Zoom-Erleb­nis­welt», Judith Wabnitz, der Deutschen Presse-Agentur.

Wie diese Gehhil­fe genau ausse­hen werde, sei noch unklar. Jeden­falls solle Helmuth damit wieder mit eigener Kraft auch ins Schild­krö­ten-Außen­ge­he­ge des Zoos laufen können. «Das wird eine Outdoor-Lösung», sagt Wabnitz. Ziel sei es, dass Helmuth langfris­tig irgend­wann auf sein «Skate­board» ganz verzich­ten könne.

Die große Sporn­schild­krö­te hatte Ende Januar nicht mehr richtig gefres­sen und sich zuneh­mend von ihren Pflegern zurück­ge­zo­gen. Offen­bar litt sie an Schmer­zen, erzählt Ernst. Helmuth war in einer Tierkli­nik in Telgte im Münster­land im Compu­ter­to­mo­gra­phen unter­sucht worden. Nur so konnten die Ärzte den dicken Panzer durch­leuch­ten. Die Unter­su­chung in der Röhre brach­te die Diagno­se Schulterarthritis.

Eine Opera­ti­on sei nicht möglich, erklärt Wabnitz. Die Schild­krö­te bekom­me aktuell Schmerz­mit­tel — eine morgend­li­che Sprit­ze, mit der das Tier schmerz­frei sei. Das solle aber natür­lich kein Dauer­zu­stand sein, sagt die Tierärztin.

Für das Training wird die mehr als 100 Kilo schwe­re Sporn­schild­krö­te bisher von zwei Mitar­bei­tern auf das Brett mit vier Rollen gesetzt. Beim «Skaten» trainie­re er die Muskeln und habe offen­sicht­lich auch Freude und drehe auch schon mal eine Extra­run­de, berich­tet die Tierpfle­ge­rin — aber eben nur auf glattem Unter­grund, nicht im Gelän­de. Das soll jetzt mit dem künfti­gen Schild­krö­ten-Gehhil­fe vom Fachmann besser werden.