BERLIN (dpa) — Ein Rettungs­pa­ket in Höhe bis zu 200 Milli­ar­den Euro soll Verbrau­cher und Unter­neh­men in der Krisen­zeit schüt­zen. Doch Kranken­häu­ser schei­ne die Regie­rung dabei zu verges­sen, kriti­siert ein Experte.

Die Kranken­häu­ser fürch­ten, beim Entlas­tungs­pa­ket von Bund und Ländern verges­sen zu werden. «Wir haben den Eindruck, dass die Bundes­re­gie­rung glaubt, mit ihrem 200-Milli­ar­den-Hilfs­pa­ket Kranken­häu­ser und andere Unter­neh­men über einen Kamm scheren zu können», sagte der Vorstands­vor­sit­zen­de der Deutschen Kranken­haus­ge­sell­schaft (DKG), Gerald Gaß, dem «Spiegel». Anders als andere Unter­neh­men könnten Klini­ken aber nicht einen Teil ihrer Kosten­stei­ge­run­gen über Preis­an­he­bun­gen ausglei­chen. «Wir können auch nicht zeitwei­se unseren Betrieb einstel­len oder Tempe­ra­tu­ren absen­ken, um Kosten einzu­spa­ren.» Er forder­te konkre­te Zusagen von Bund und Ländern.

Die Bundes­re­gie­rung hatte ein Rettungs­pa­ket von bis zu 200 Milli­ar­den Euro angekün­digt, um Verbrau­cher und Unter­neh­men vor hohen Energie­prei­sen wegen des Ukrai­ne-Kriegs zu schüt­zen. Die Preise für Gas und Strom sollen gedeckelt werden. Für Firmen, die nicht ausrei­chend von den Strom- und Gaspreis­de­ckeln profi­tie­ren, soll es Liqui­di­täts- und Eigen­ka­pi­tal­hil­fen geben. Details sind aber noch offen. Die Hilfen sollen über Kredi­te finan­ziert werden. Am Diens­tag beraten die Regie­rungs­chefs der Länder mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) über Hilfen.