BERLIN (dpa) — Angesichts hoher Corona-Zahlen können Ärztin­nen und Ärzte Krank­schrei­bun­gen wieder per Anruf ausstel­len — für zunächst bis zu sieben Tage. Die Maßnah­me soll «das Entste­hen neuer Infek­ti­ons­ket­ten vermeiden».

Angesichts weiter­hin hoher Corona-Infek­ti­ons­zah­len sind Krank­schrei­bun­gen wegen Erkäl­tungs­be­schwer­den ab sofort wieder rein telefo­nisch und ohne Praxis­be­such möglich. Das entschied der Gemein­sa­me Bundes­aus­schuss von Ärzten, Kranken­kas­sen und Klini­ken am Donners­tag, wie eine Spreche­rin bekanntgab.

Die Regelung gilt demnach vorerst befris­tet bis Ende November.

Patien­ten mit leich­ten Erkran­kun­gen der oberen Atemwe­ge können damit ohne Praxis­be­such nach telefo­ni­scher Rückspra­che mit dem Arzt bis zu sieben Tage krank­ge­schrie­ben werden. Ebenfalls telefo­nisch kann die Krank­schrei­bung für weite­re sieben Tage verlän­gert werden.

Erkäl­tungs- und Grippe­sai­son steht bevor

Die Regelung galt bereits zu Beginn der Corona-Pande­mie, war aber zum 1. Juni angesichts der entspann­te­ren Infek­ti­ons­la­ge ausgelaufen.

Inzwi­schen seien die Zahlen aber wieder angestie­gen, erklär­te der Ausschuss­vor­sit­zen­de Josef Hecken. Gleich­zei­tig begin­ne in den kommen­den Monaten die Erkäl­tungs- und Grippe­sai­son. «Wir wollen volle Warte­zim­mer in Arztpra­xen und das Entste­hen neuer Infek­ti­ons­ket­ten vermei­den», sagte er. Die telefo­ni­sche Krank­schrei­bung sei eine einfa­che, erprob­te und bundes­weit einheit­li­che Lösung dafür.