FRIEDRICHSHAFEN — Mit dem Septem­ber endete im Boden­see­kreis auch ein außer­ge­wöhn­li­cher medizi­ni­scher Einsatz: Das Kreis­impf­zen­trum (KIZ) in der Messe Fried­richs­ha­fen hatte am 30. Septem­ber 2021 seinen letzten Betriebs­tag. 180 Menschen nutzten am Donners­tag noch die Möglich­keit, hier eine Corona-Schutz­imp­fung zu erhal­ten. Insge­samt haben das KIZ und seine mobilen Impfteams seit Ende Januar dieses Jahres an 251 Einsatz­ta­gen 105.884 Impfun­gen verab­reicht. Rund 650 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­te­rin haben in dieser Zeit an diesem Großpro­jekt mitgewirkt. 

„Das Kreis­impf­zen­trum war ein echter Kraft­akt, der in der Geschich­te des Landkrei­ses Seines­glei­chen sucht. Er war aber richtig und wichtig, denn ohne die Impfzen­tren wäre es nicht gelun­gen, so viele Menschen inner­halb weniger Monate zu impfen“, sagt dazu Landrat Lothar Wölfle. „Ich bin überaus dankbar für den enormen Einsatz der vielen Hundert Menschen, die das möglich gemacht haben. Es waren dazu unzäh­li­ge Überle­gun­gen, Planun­gen und Handgrif­fe erfor­der­lich, angefan­gen bei den medizi­ni­schen Tätig­kei­ten, über die Adminis­tra­ti­on und Organi­sa­ti­on bis hin zur Patien­ten­be­treu­ung, Reini­gung und Sicher­heit. Dazu zählt aber auch die Leistung des Teams der Messe Fried­richs­ha­fen, das den schnel­len Aufbau und die aufwen­di­ge Perso­nal­or­ga­ni­sa­ti­on übernom­men hat sowie nicht zuletzt des eigens hierfür einge­rich­te­ten Krisen­stabs­be­reichs im Landrats­amt, das den Betrieb trotz sich ständig ändern­der Vorga­ben durch das Land gewähr­leis­tet hat. Dieser Einsatz war ein sehr wichti­ger Eckpei­ler bei der Bewäl­ti­gung der Pande­mie hier im Landkreis“, erklärt der Landrat.

Das Kreis­impf­zen­trum hatte am 22. Januar 2021 den Betrieb aufge­nom­men. Die Vorbe­rei­tun­gen dafür began­nen bereits im Dezem­ber, noch vor Zulas­sung des ersten Impfstoffs. Die Arbeit stand zunächst unter dem Vorzei­chen mangeln­der Impfstoff­ver­füg­bar­keit und berech­tig­ter Unzufrie­den­heit mit dem landes­wei­ten Termin­bu­chungs­sys­tem. Im Vollbe­trieb arbei­te­te das KIZ dann in täglich zwei Schich­ten an sieben Tagen in der Woche und versorg­te täglich etwa 800 Menschen mit einer Corona-Schutz­imp­fung. Hinzu­zu­zäh­len ist auch die Arbeit der beiden mobilen Impfteams des KIZ, die an 156 Tagen im Einsatz waren. Ab Juli gab es im KIZ und an zentra­len Stand­or­ten in Fried­richs­ha­fen und Überlin­gen offene Impfan­ge­bo­te ohne Termin. Der Betrieb des Kreis­impf­zen­trums und der mobilen Impfteams hat ohne die Kosten für die Impfstof­fe insge­samt rund 6,5 Millio­nen Euro gekos­tet. Land und Bund tragen diese Kosten. 

Landes­ein­heit­lich haben in Baden-Württem­berg alle Impfzen­tren spätes­tens zu Ende Septem­ber ihre Pforten geschlos­sen. Die Corona-Schutz­imp­fung (Erst‑, Zweit- und Auffrisch­imp­fung) gibt es nun primär in den hausärzt­li­chen bezie­hungs­wei­se allge­mein­ärzt­li­chen Praxen. Der Termin hierfür sollte mindes­tens zwei Wochen vor der fälli­gen Impfung mit der ärztli­chen Praxis verein­bart werden. Nur so kann die Praxis die nötigen Impfstoff­men­gen bestel­len und die Impfun­gen sinnvoll planen. Wer keine hausärzt­li­che Praxis hat, kann auf der Inter­net­sei­te der Kassen­ärzt­li­chen Verei­ni­gung Baden-Württem­berg die nächst­ge­le­ge­ne Corona- Schwer­punkt­pra­xis finden, um einen Impfter­min zu verein­ba­ren: www.kvbawue.de/index.php?id=1102

Infor­ma­tio­nen, aktuel­le Zahlen und Links zum Thema Corona und Impfung bietet das Landrats­amt unter www.bodenseekreis.de/corona