SIGMARINGEN (dpa/lsw) — Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann hat sich bei einem Besuch der Landes­erst­auf­nah­me­stel­le in Sigma­rin­gen über die Lage der Flücht­lin­ge infor­miert. Der Grünen-Politi­ker sagte am Mittwoch nach einem Rundgang über das Gelän­de, er sei sehr beein­druckt von der Arbeit der haupt­amt­li­chen Helfer und lobte auch eine «große Welle der Hilfs­be­reit­schaft in der Bevöl­ke­rung». Diese werde man in den kommen­den Wochen und Monaten noch brauchen.

Zusam­men mit Migra­ti­ons­mi­nis­te­rin Marion Gentges (CDU) unter­hielt sich Kretsch­mann in der Unter­kunft mit einem aus der Ukrai­ne geflüch­te­ten Paar, das mit seinen beiden neun Monate und vier Jahre alten Kindern in Sigma­rin­gen unter­ge­kom­men ist. Der IT-Ingenieur und seine Frau, die sich noch im Mutter­schutz befin­det, erzähl­ten, sie seien vor zehn Tagen mit dem Zug nach Deutsch­land gekommen.

Davor hätten sie in der ukrai­ni­schen Haupt­stadt Kiew eine Woche lang in einem Keller Schutz vor den Bomben gesucht. «Das geht einem schon unter die Haut», sagte Kretsch­mann zu den Eindrü­cken seines Besuches.

Der Minis­ter­prä­si­dent kündig­te an, dass man auch in Sigma­rin­gen auf dem Gelän­de der ehema­li­gen Graf-Stauf­fen­berg-Kaser­ne versu­chen werde, noch mehr Platz für die Unter­kunft von Flücht­lin­gen zu schaf­fen. Minis­te­rin Gentges beton­te erneut, dass man weiter mit einer steigen­den Zahl an Flücht­lin­gen aus der Ukrai­ne rechnen müsse.