STUTTGART (dpa) — Kurz vor dem Katho­li­ken­tag in Stutt­gart hat Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann zwischen dem christ­li­chen Pazifis­mus und dem politi­schem Handeln unter­schie­den. Viele Chris­ten treibe das Thema um, ob Waffen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne unter­stützt werden dürften, sagte der Grünen-Politi­ker dem «Badischen Tagblatt» (Samstag). «Jesus war Pazifist und hat es abgelehnt, dass seine Diener mit dem Schwert für ihn kämpfen. Ergeb­nis war, dass er gekreu­zigt wurde.» Jesus habe seine Haltung damit begrün­det, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei. «Ich bin Minis­ter­prä­si­dent und stehe deshalb für ein «Reich» in dieser Welt. Ich bin für Waffen­lie­fe­run­gen, weil der Staat seine Bürger schüt­zen muss.»

Der Einzel­ne könne Pazifist sein, sagte Kretsch­mann. «Aber ich habe als christ­li­cher Politi­ker kein morali­sches Problem mit Waffen­lie­fe­run­gen. Ich bin von dieser Welt. Es gibt die Ultima Ratio der Notwehr.»

Beim 102. Katho­li­ken­tag (25. bis 29. Mai) sind rund 1500 Veran­stal­tun­gen geplant. Die meisten Treffen und Aktio­nen finden in der Stutt­gar­ter Innen­stadt statt. Ausge­legt ist das Programm für rund 30.000 Besucher.