STUTTGART (dpa) — Der baden-württem­ber­gi­sche Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann rechnet mit zuneh­men­dem partei­po­li­ti­schen Geplän­kel zwischen Grünen und CDU im Land angesichts der neuen Macht­ver­hält­nis­se im Bund. «Das gehört ein Stück weit dazu, wenn die CDU jetzt im Bund in der Opposi­ti­on ist und wir sind an der Regie­rung. Vorher war ich in der Opposi­ti­on und sie an der Regie­rung», sagte der Grünen-Politi­ker der Deutschen Presse-Agentur in Stutt­gart. «Das führt immer wieder auch zum Schlag­ab­tausch — und der wird im Großen und Ganzen außer­halb der Koali­ti­on stattfinden.»

Er erwar­te, dass sich mit der Opposi­ti­ons­rol­le der CDU im Bund auch im Land ein bisschen was ändern werde. «Der Strobl ist ja auch Partei­vor­sit­zen­der — dass der mal gegen die neue Regie­rung wettert in Berlin, damit muss man immer wieder rechnen», sagte Kretsch­mann über seinen Vize-Regie­rungs­chef und Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl (CDU). «Oder umgekehrt unsere Partei­vor­sit­zen­den mal eine Spitze gegen die CDU loslas­sen. Das ist ja logisch. Damit muss die Koali­ti­on umgehen können.»

Der neue Spitze des Grünen-Landes­ver­bands hatte die CDU vor kurzem etwa davor gewarnt, die Energie­wen­de in Baden-Württem­berg auszu­brem­sen. Die CDU hatte das zurück­ge­wie­sen. Strobl wieder­um hatte zuletzt das Pande­mie­ma­nage­ment der Ampel­ko­ali­ti­on scharf kriti­siert — Kretsch­mann selbst hielt sich aber mit Blick auf Bundes­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) auch nicht mit kriti­schen Tönen zurück.