FELLBACH (dpa/lsw) — Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann fordert, für die Schaf­fung von Wohnraum mehr Gebäu­de aufzu­sto­cken. «Bestehen­de Bauten in unserem Land sind ein Geschenk», sagte der Grünen-Politi­ker am Mittwoch in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Sie seien Infra­struk­tur, die man nicht erst teuer und langwie­rig errich­ten müsse, sondern auf die man einfach aufset­zen könne. Der Regie­rungs­chef kriti­sier­te aber, dass Anträ­ge für großzü­gi­ge Aufsto­ckun­gen in der Verwal­tung «wie eine heiße Kartof­fel hin- und herge­scho­ben» würden.

Kretsch­mann starte­te den Strate­gie­dia­log «Bezahl­ba­res Wohnen und innova­ti­ves Bauen», der auf sieben Jahre angelegt ist. Bei dem Auftakt des Gesprächs­for­mats treffen sich Akteu­re aus dem Bereich Wohnungs- und Bauwirt­schaft sowie Umwelt­schutz und Wissen­schaft mit Vertre­tern der Landes­re­gie­rung. Unter anderem geht es um die Schaf­fung von bezahl­ba­rem Wohnraum. Dies sei das wichtigs­te sozia­le Thema unserer Zeit. «Ein Dach über dem Kopf — das ist Schutz und Gebor­gen­heit. Behau­sung», sagte Kretschmann.

Nach seiner Auffas­sung wird noch zu wenig für den Klima­schutz beim Thema Bauen und Wohnen unter­nom­men. In Deutsch­land mache das weit mehr als ein Drittel aller Treib­haus­gas­emis­sio­nen aus. Zugleich machte er sich für den Einsatz von wieder­ver­wer­te­ten Bauma­te­ria­li­en bei neuen Bauvor­ha­ben stark. «Wir wollen, dass in Baden-Württem­berg mehr Bauten aus bereits Verbau­tem entstehen.»