BERLIN/STUTTGART (dpa/lsw) — Baden-Württem­bergs Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) spart seit dem Ukrai­ne-Krieg zu Hause Energie: «Wir heizen anders als vorher», sagte er dem Berli­ner «Tages­spie­gel» (Sonntag). Bislang habe sich seine Heizung nachts automa­tisch abgesenkt, so dass sie am nächs­ten Morgen zum Frühstück wieder den Raum voll erhitzt habe. «Das machen wir jetzt anders, wir drehen die Heizung einfach abends ab», sagte der Grünen-Politiker.

Ihm zufol­ge spart das 20 Prozent Verbrauch im Vergleich zur techni­schen Nacht­ab­sen­kung. Zudem habe er eine Pellet­hei­zung geordert, weil in seinem alten Haus im oberschwä­bi­schen Sigma­rin­gen eine Wärme­pum­pe nicht funktio­nie­re. Der 73-Jähri­ge ist davon überzeugt, dass der priva­te Verzicht auf Energien angesichts der drohen­den Energie­knapp­heit helfe.

Kretsch­mann rechnet mit einem spürba­ren und langan­hal­ten­den Wohlstands­ver­lust in Deutsch­land durch den Krieg. Er erwar­tet, dass die Energie­prei­se weiter steigen werden und Deutsch­land eine «lange Phase der Konfron­ta­ti­on mit einem aggres­si­ven Russland» bevor­ste­he. Darauf müsse sich das Land vorbe­rei­ten und finan­zi­el­le Härten für Gering­ver­die­ner abfedern.