ULM (dpa/lsw) — Um mehr bezahl­ba­ren Wohnraum zu haben, sollten aus Sicht von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann mehr Grund­stü­cke im Besitz der Kommu­nen sein. «Meine Vision ist, dass der Boden der Kommu­ne gehört», sagte der Grünen-Politi­ker der «Südwest Presse» in Ulm (Freitag). Die Kommu­ne könne ihn vermie­ten, verpach­ten, leasen — entschei­dend sei, dass der Boden nach einer gewis­sen Zeit an sie zurück­fal­le. «An der Stelle bin ich ziemlich links», bekann­te Kretschmann.

Die exorbi­tan­ten Mietstei­ge­run­gen weltweit seien Folge von Markt­spe­ku­la­tio­nen, sagte der Regie­rungs­chef der Zeitung. Bezahl­ba­res Wohnen sei aber ein sozia­les Grund­be­dürf­nis. Daher müsse man die Kommu­nen beim Vorkaufs­recht und einer aktiven Boden­po­li­tik weiter stärken. Zugleich sprach sich Kretsch­mann für Genos­sen­schaf­ten als «gemein­nüt­zi­ge Akteu­re» am Markt aus.

Man brauche auch viel mehr Nachver­dich­tung. Baukul­tur heute sei vor allem auch Umbau­kul­tur, sagte Kretsch­mann. Aber er sehe es nicht so dogma­tisch. «Ich habe mein Garagen­dach mit Fetthen­nen und Mauer­pfef­fer begrünt. Es ist dem Schmet­ter­ling egal, wo das wächst.» Auch Gärten und Dächer in der Einfa­mi­li­en­haus­sied­lung könnten den Arten­reich­tum beför­dern — mehr als Maisäcker.