HEIDENHEIM (dpa/lsw) — Ungeachtet der parteiinternen Diskussion um seine Nachfolge will Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann sein Amt bis zum Ende der Wahlperiode behalten. Er sei bei der Landtagswahl im März für fünf Jahre angetreten und wolle sein Wort auch halten.
«Vorausgesetzt ich bleibe so gesund, wie ich es im Moment bin. Und so fit wie ich mich fühle, werde ich dieses Versprechen auch halten», sagte der 73-Jährige am Samstag beim Landesparteitag in Heidenheim. «Ich werde mich jetzt erstmal viereinhalb Jahre weiter durch die hügeligen Landschaften der Politik bewegen», kündigte er an. Erst wenn er sein Versprechen erfüllt habe, wolle er sich auf das Wandern konzentrieren.
Der wertkonservative Kretschmann führt das Land seit 2011 und galt bei den Wahlen als Erfolgsgarant. Er will bei der Landtagswahl 2026 aber nicht mehr antreten. Die beiden Bewerber für den Grünen-Landesvorsitz, Lena Schwelling und Pascal Haggenmüller, hatten jüngst erklärt, eine wichtige Aufgabe für sie werde sein, ein Verfahren für die Kür des Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2026 zu finden. Diskutiert wird auch, ob Kretschmann schon ein Stück vor Ende seiner Amtszeit seinen Posten weitergibt.
Als potenzielle Bewerber für die Kretschmann-Nachfolge werden Fraktionschef Andreas Schwarz, Finanzminister Danyal Bayaz und auch der künftige Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir genannt. Kretschmann lobte den 55-jährigen Özdemir beim Parteitag: «Cem ist einer der besten Politiker, die wir haben.»