CAMBRIDGE/UTRECHT (dpa) — Die Ausgangs­be­schrän­kun­gen und Sperr­stun­den während der Corona-Pande­mie haben zu weniger städti­scher Krimi­na­li­tät geführt. Das geht aus einer weltweit­den Studie hervor.

Die Krimi­na­li­tät in Städten ist durch die Corona-Beschrän­kun­gen einer aktuel­len Studie zufol­ge weltweit gesunken.

«Keine Betrun­ke­nen, die sich nach dem Pub oder der Bar in den Straßen verstreu­en. Keine Tage, die in Geschäf­ten, Cafés, an Rennstre­cken oder bei Fußball­spie­len verbracht werden», erklärt Gewalt­for­scher Manuel Eisner von der Univer­si­tät Cambridge laut einer Mittei­lung. «Manche Städte hatten sogar Sperr­stun­den. Es wurden die Möglich­kei­ten erstickt, die städti­sche Krimi­na­li­tät fördern.»

Ein von Wissen­schaft­lern der Univer­si­tä­ten Cambridge und Utrecht gelei­te­tes Forscher­team hat in 27 Städten weltweit — darun­ter Barce­lo­na, Chica­go, Sao Paolo und Tel Aviv — unter­sucht, wie sich die Zahl der Straf­ta­ten vor und während der Corona-Beschrän­kun­gen entwi­ckelt haben. Erste Ergeb­nis­se wurden nun online veröffentlicht.

Als deutsche Stadt wurde Hanno­ver mit unter­sucht. Die Krimi­na­li­tät ging dort etwas weniger stark zurück als im inter­na­tio­na­len Durchschnitt.

Die tägli­che Zahl von Angrif­fen ging im Schnitt aller Städte um 35 Prozent zurück, Taschen­dieb­stäh­le sogar fast um die Hälfte. Bei Morden fiel der Rückgang mit durch­schnitt­lich 14 Prozent weniger stark aus. «In vielen Gesell­schaf­ten wird ein signi­fi­kan­ter Teil der Morde zu Hause began­gen. Die städti­schen Bewegungs­ein­schrän­kun­gen hatten daher nur wenig Auswir­kun­gen auf häusli­che Morde», erklär­te Forsche­rin Amy Nivet­te von der Uni Utrecht.