Inzwi­schen sei «die rote Ampel überfah­ren» worden, so der Verband auf Basis von Daten aus 162 Laboren. Bei Fortset­zung einer solchen Überflu­tung mit Proben oder einem mögli­chen Geräte- oder Perso­nal­aus­fall drohe ein Zusam­men­bruch der Versor­gung. Nötig sei, die Testka­pa­zi­tä­ten deutlich stärker auf beson­ders dring­li­che Fälle zu konzentrieren.

Verbands­chef Micha­el Müller sprach von «gefähr­li­chen und so nicht mehr akzep­ta­blen Zustän­den». Wie für die Klini­ken brauche es auch für fachärzt­li­che Labore Mecha­nis­men gegen solche Überlas­tungs­sze­na­ri­en. «Denn in den Laboren werden auch alle anderen Unter­su­chun­gen für die allge­mei­ne Versor­gung der Bevöl­ke­rung durch­ge­führt. Bei weite­rer Überlas­tung wird es schwer, leistungs­fä­hig zu bleiben.»

Der Verband kriti­sier­te, immer noch würden zu viele PCR-Tests auch ohne Sympto­me gemacht und damit Perso­nen mit sehr niedri­ger Priori­tät getes­tet. Für zusätz­li­che ungeziel­te Testkon­zep­te auf Landes­ebe­ne gebe es keinen Spiel­raum mehr. In erster Linie seien medizi­ni­sche Tests zur Diagno­se von Infek­tio­nen da — und in der Pande­mie auch dazu, die Ausbrei­tung zu verhin­dern und Risiko­grup­pen zu schützen.

In der vergan­ge­nen Woche wurden nach Daten der 162 erfass­te Labore insge­samt 1,4 Millio­nen PCR-Tests gemacht. Der Anteil positi­ver Tests stieg auf 7,3 Prozent nach 5,7 Prozent in der Woche zuvor — das entsprach demnach 104.663 positi­ven Tests. Der Rückstau von Proben, die noch aus der Vorwo­che stamm­ten und am Montag­mor­gen ohne Befund waren, habe sich auf 98.310 vergrößert.

Wenn sich die Zeit bis zum Ergeb­nis verlän­ge­re, erhöhe sich aber auch das Risiko, dass Infizier­te zu lange ohne Befund bleiben, warnte der Verband. Zugleich bleibe kein Puffer, um auch auf größe­re regio­na­le Ausbrü­che schnell reagie­ren zu können.