BERLIN (dpa) — Während die Unions­frak­ti­on eine kurzfris­ti­ge Liefe­rung von 200 der Trans­port­pan­zer an die Ukrai­ne fordert, kommt von der Vertei­di­gungs­min­sit­e­ri­um eine klare Absage.

Vertei­di­gungs­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lambrecht hat einer Liefe­rung von Trans­port­pan­zern des Typs Fuchs an die Ukrai­ne mit Hinweis auf eigene Sicher­heits­in­ter­es­sen Deutsch­lands eine Absage erteilt. «Wir unter­stüt­zen die Ukrai­ne mit allem, was möglich und verant­wort­bar ist. Aber wir müssen die Vertei­di­gungs­fä­hig­keit Deutsch­lands gewähr­leis­ten», teilte die SPD-Minis­te­rin am Donners­tag der Deutschen Presse-Agentur mit und reagier­te auf Forde­run­gen der Union.

Lambrecht erklär­te weiter: «Deshalb ist es unver­ant­wort­lich, die Bundes­wehr gerade in diesen Zeiten ausplün­dern zu wollen und sich dabei sogar über den militä­ri­schen Ratschlag des General­inspek­teurs ignorant hinweg­set­zen zu wollen.» Zuvor hatte bereits General­inspek­teur Eberhard Zorn — Deutsch­lands ranghöchs­ter Soldat — erklärt, er sehe keinen Spiel­raum dafür, der Ukrai­ne die Panzer zu überlassen.

Die Unions­frak­ti­on will noch am Donners­tag mit einem Beschluss des Bundes­tags eine kurzfris­ti­ge Liefe­rung von 200 der Trans­port­pan­zer an die Ukrai­ne fordern. Die Frakti­on verweist darin auch auf einen gemein­sam mit der Ampel-Koali­ti­on im Bundes­tag Ende April gefass­ten Beschluss zur Liefe­rung schwe­rer Waffen an die Ukraine.

«Für die ukrai­ni­sche Armee geht es um die rasche Zusen­dung verläss­li­chen Materi­als, das unver­züg­lich an der Front­li­nie einge­setzt werden kann. Solches Materi­al befin­det sich im Bestand der Bundes­wehr und soll aus der Nutzung der Bundes­wehr heraus­ge­nom­men werden: der Trans­port­pan­zer Fuchs», heißt es in dem Antrag.