RAVENSBURG — Das Amt Ravens­burg des Landes­be­triebs Vermö­gen und Bau Baden-Württem­berg hat rund 56 Hektar Fläche im Natur­schutz­ge­biet Wurza­cher Ried erwor­ben. Das Land ist damit Eigen­tü­mer von über 1.000 Hektar Fläche des größten zusam­men­hän­gen­den und noch intak­ten Hochmoors in Mitteleuropa.

Klima­schutz ist eine der wichtigs­ten Aufga­ben unserer Zeit. Daher inves­tiert das Land Baden-Württem­berg seit diesem Jahr nochmals verstärkt in den Erwerb klima­re­le­van­ter Flächen. Aktuell hat das Amt Ravens­burg des Landes­be­triebs Vermö­gen und Bau Baden-Württem­berg rund 56 Hektar Fläche im Natur­schutz­ge­biet Wurza­cher Ried erwor­ben. Das Land ist damit Eigen­tü­mer von über 1.000 Hektar Fläche im Wurza­cher Ried.

„Der Erwerb trägt dazu bei, dass die Funkti­on des Moores als Lebens­raum und Lebens­grund­la­ge für die einzig­ar­ti­ge Flora und Fauna im Wurza­cher Ried langfris­tig aufrecht­erhal­ten und als Natur­er­be des Landes gesichert werden kann“, sagte Finanz­staats­se­kre­tä­rin Gisela Splett. Moore sind Archi­ve der Natur- und Kultur­ge­schich­te. Für den Klima­schutz sind die Moore von beson­de­rer Bedeu­tung, da sie als Kohlen­stoff­spei­cher fungieren.

Größtes noch intak­tes Hochmoor Mitteleuropas
Verkäu­fe­rin der Fläche im Natur­schutz­ge­biet Wurza­cher Ried ist die Stadt Bad Wurzach. Bürger­meis­te­rin Alexan­dra Scherer: „Dieser Grund­stücks­ver­trag ist für das Land und für die Stadt Bad Wurzach ein gutes Geschäft.“ Auch die Stadt sehe die Bedeu­tung der Moore für den Klima­schutz und die gesell­schaft­li­chen Verpflich­tun­gen bei diesem Megathe­ma. „Und die Erlöse aus dem Verkauf der Flächen können wir wieder­um direkt in ein für unsere Stadt­ent­wick­lung wichti­ges Zukunfts­pro­jekt inves­tie­ren, nämlich in den Bau des Turms im Wurza­cher Ried“, so Scherer.

Das „Wurza­cher Ried“ ist mit rund 18.000 Hektar Fläche eines der größten Natur­schutz­ge­bie­te Süddeutsch­lands. Der weithin unberühr­te Kernbe­reich gilt als das größte zusam­men­hän­gen­de und noch intak­te Hochmoor Mittel­eu­ro­pas. Der Verkaufs­er­lös soll genutzt werden, um am Stand­ort Haidgau­er Torfwerk einen Turm zu errich­ten und damit Besuche­rin­nen und Besuchern einen Blick ins Hochmoor zu ermög­li­chen. Dies ist Bestand­teil des Besucher­kon­zepts für das wertvol­le Naturschutzgebiet.

Der aktuel­le Flächen­er­werb ist auch ein Erfolg für die Umset­zung des im Jahr 2019 entwi­ckel­ten Moorer­werb­kon­zepts des Landes. Das auf Jahre angeleg­te Konzept umfasst landes­weit Moorflä­chen von rund 250 Hektar in bedeut­sa­men Naturschutzgebieten.