STUTTGART (dpa/lsw) — In den Impfzen­tren des Landes kann sich ab kommen­der Woche jeder gegen Corona impfen lassen. Baden-Württem­berg hebt die bishe­ri­ge Impfprio­ri­sie­rung ab dem 7. Juni auch in den Impfzen­tren auf, wie ein Sprecher des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums am Mittwoch in Stutt­gart bekanntgab.

Das Land folgt damit der Linie des Bundes, der zuvor die vollstän­di­ge Aufhe­bung der Impfprio­ri­sie­rung zum 7. Juni angekün­digt hatte. In den Praxen ist dies bereits seit dem 17. Mai der Fall. Zugleich sollen ab kommen­der Woche auch die Betriebs­ärz­te mit Corona-Impfun­gen begin­nen. In Baden-Württem­berg sind nach Angaben des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums bislang 76,8 Prozent aller Menschen über 60 Jahre mindes­tens einmal geimpft, 38,4 Prozent dieser Gruppe verfü­gen demnach über den vollen Impfschutz.

Da die meisten der älteren Mitbür­ger nun geimpft seien, können man die Priori­sie­rung guten Gewis­sens aufhe­ben, teilte Amtschef Uwe Lahl mit. So soll demnach auch sicher­ge­stellt werden, dass das Impftem­po aufrecht erhal­ten werden kann.

Für Menschen mit einer Vorer­kran­kung oder einer Behin­de­rung gebe es beim Hausarzt weiter­hin ein niedrig­schwel­li­ges Angebot, hieß es. Es stehe aber nur begrenzt Impfstoff zu Verfü­gung, deshalb könnten die Praxen weiter­hin nur wenige Erstimp­fun­gen anbie­ten. Das Ende der Priori­sie­rung bedeu­te nicht, dass jede und jeder direkt einen Termin buchen könne. Im Laufe des Sommers soll den Angaben zufol­ge jeder Erwach­se­ne und jeder Jugend­li­che ab 12 Jahren, der das bzw. dessen Eltern das wollen, ein Impfan­ge­bot bekom­men. Die Europäi­sche Arznei­mit­tel-Agentur hatte den Impfstoff von Biontech kürzlich auch für Jugend­li­che ab 12 Jahren zugelassen.

Landes­weit hatten zuletzt 42,4 Prozent der Menschen im Südwes­ten eine Erstimp­fung erhal­ten, 17,9 Prozent sind bislang vollstän­dig geimpft.