Die Gemein­de hatte sich entschie­den, die Heili­gen Drei Könige aus ihrer Weihnachts­krip­pe zu entfer­nen. Die drei Figuren, darun­ter ein dunkel­häu­ti­ger Melchi­or mit dicken Lippen und unför­mi­ger Statur, sollen in diesem Jahr nicht gezeigt werden, sagte Dekan Ernst-Wilhelm Gohl. Die Gemein­de reagie­re damit auch auf die andau­ern­de Rassis­mus-Debat­te in Deutsch­land. Eine endgül­ti­ge Entschei­dung zum Umgang mit der Figur des Melchi­or will die Gemein­de «in aller Ruhe» im neuen Jahr treffen.

July sprach sich dafür aus, die Figuren mit einem erklä­ren­den Kommen­tar zu verse­hen. «So etwas abzuhän­gen oder wegzu­stel­len oder in einem Museum zu verste­cken, halte ich für den schlech­te­ren Weg», sagte der Landes­bi­schof der Evange­li­schen Landes­kir­che in Württem­berg. «Es ist unsin­nig, Dinge im Nachhin­ein unserer gegen­wär­ti­gen Überzeu­gung anzupas­sen. Man muss sie erklä­ren und in eine heuti­ge, kriti­sche Bewer­tung stellen.»