ÜBERLINGEN (dpa/lsw) — Die Blumen­schau am Boden­see öffnet am Freitag endlich ihre Pforten. Mit Schnell­test und Abstand sollen zahlrei­che Besucher die Pflan­zen­pracht genie­ßen können. Die bishe­ri­gen Verzö­ge­run­gen haben die Macher viel Geld gekostet.

Nun soll es endlich losge­hen: Mit einem umfas­sen­den Schutz- und Hygie­ne­kon­zept hat sich die Landes­gar­ten­schau (LGS) in Überlin­gen auf die Eröff­nung an diesem Freitag vorbe­rei­tet. «Dass wir jetzt öffnen können, freut uns sehr», sagte Geschäfts­füh­rer Roland Leitner am Mittwoch in Überlin­gen. Wegen zu hoher Inzidenz-Zahlen im Boden­see­kreis hatte die bereits für 2020 geplan­te Schau auch in diesem Jahr zunächst verscho­ben werden müssen.

Damit es auch in Zeiten der Pande­mie nicht zu voll wird, setzt man in Überlin­gen auf ein klares System: Zählam­peln, Einbahn­sys­te­me und eine Begren­zung der tägli­chen Besucher auf 5700 sollen verhin­dern, dass sich zu viele Menschen auf einmal in einem der Berei­che der Garten­schau aufhal­ten. Eine medizi­ni­sche Maske müsse nur an Engstel­len getra­gen werden, so Leitner.

Für die Blumen­schau am Boden­see werden erstmals auch Berei­che geöff­net, die bisher nicht für die Öffent­lich­keit zugäng­lich waren. So wurde etwa eine Klein­gar­ten­sied­lung in einen Park umgewan­delt, der auch nach dem Ende der Landes­gar­ten­schau für Besucher geöff­net bleiben soll.

Mit Ausnah­me der Innen­räu­me wie etwa dem Blumen­haus könnten alle Berei­che besucht werden, sagte Leitner. Auf Veran­stal­tun­gen müssen die Gäste aber vorerst verzich­ten. Ledig­lich Gottes­diens­te werde es von Beginn an geben, so LGS-Geschäfts­füh­re­rin Edith Heppe­l­er. Wenn möglich, sollen die ausge­fal­le­nen Veran­stal­tun­gen später nachge­holt werden.

Als weite­re Sicher­heits­maß­nah­me müssen sich Besucher vor ihrer Anrei­se regis­trie­ren und einen negati­ven Corona-Test vorle­gen, der nicht älter ist als 24 Stunden. Von der Testpflicht ausge­nom­men sind Geimpf­te sowie Genese­ne, deren Covid-19-Erkran­kung nicht länger als ein halbes Jahr zurückliegt.

An den Wochen­en­den sollen sich Besucher direkt auf einem Parkplatz umsonst testen lassen können. Zudem gebe es durch­ge­hend die Möglich­keit, an zwei Statio­nen unter Anlei­tung Selbst­tests durch­zu­füh­ren, sagte Leitner. Diese könnten für fünf Euro erwor­ben oder selbst mitge­bracht werden.

Unter diesen Vorkeh­run­gen halten die LGS-Macher die Garten­schau auch während der derzei­ti­gen Infek­ti­ons­la­ge für machbar. Die bishe­ri­ge Verschie­bung hat die Garten­schau bereits viel Geld gekos­tet. Die Kosten durch die Verzö­ge­run­gen belau­fen sich laut LGS-Geschäfts­füh­rung mittler­wei­le auf sechs Millio­nen Euro. Vier Millio­nen Euro davon übernimmt das Land Baden-Württem­berg, zwei Millio­nen Euro steuert die Stadt Überlin­gen bei.

Und ab Freitag sollen dann die Gäste Geld in die Kassen bringen. Über den Ticket­kauf sind sie trotz bislang unkla­rer Aussich­ten auf Öffnung bereits ein Vorleis­tung gegan­gen. Rund 16 000 Dauer­kar­ten und 47 000 Tages­ti­ckets für die Schau in Überlin­gen wurden bereits verkauft.