RAVENSBURG — Am 19. Mai fand in Ravens­burg die Auftakt­ver­an­stal­tung zu den landes­wei­ten Energie­dia­lo­gen statt. Akteu­re aus verschie­de­nen Ausbau­ge­wer­ken, Politik und Energie­ver­sor­gung tausch­ten sich über die Heraus­for­de­run­gen der Energie­wen­de aus. Armin Jöchle, Obermeis­ter der Elektro-Innung Ravens­burg, konnte unter anderem den Landtags­ab­ge­ord­ne­ten Raimund Haser aus dem Wahlkreis Wangen-lller­tal begrü­ßen, der gemein­sam mit dem Baden-Württem­ber­gi­schen Handwerks­tag und dem Fachver­band Elektro- und Infor­ma­ti­ons­tech­nik das Energie­dia­log­for­mat angesto­ßen hat. 

Politi­sche Anforderungen
Die Nutzung von Sonnen- und Windener­gie sowie der Umbau zur Elektro­mo­bi­li­tät erfah­ren aufgrund der geopo­li­ti­schen Lage derzeit nochmals eine Beschleu­ni­gung. Das Klima­schutz­ge­setz in Baden-Württem­berg mit der einge­führ­ten Photo­vol­ta­ik­an­la­gen­pflicht und das Oster­pa­ket der Bundes­re­gie­rung stellen die Akteu­re aus Handwerk, Kommu­nen und Energie­ver­sor­ger vor zusätz­li­che Herausforderungen.

Energie­dia­lo­ge — Ein Projekt für die Regionen
Ziel der vom Land Baden-Württem­berg geför­der­ten Energie­dia­lo­ge ist es daher, die konkre­ten Anfor­de­run­gen der Energie­wen­de aus Sicht der regio­na­len Partner zu beleuch­ten sowie Erfolgs­be­din­gun­gen und Hinder­nis­se zu identi­fi­zie­ren. Zudem sollen prakti­sche Lösungs­an­sät­ze und Konzep­te entwi­ckelt werden, um die Wertschöp­fung in der Region zu halten und damit auch die Finanz­kraft der Kommu­nen und Landkrei­se zu stärken.

Die Energie­wen­de gemein­sam umsetzen
„Wir sind sehr stolz darauf, so viele Akteu­re der Energie­wen­de zusam­men­zu­brin­gen. Nur gemein­sam und regio­nal vernetzt können wir im Handwerk die Heraus­for­de­run­gen der Energie­wen­de stemmen,“ beton­te Fachver­band-Präsi­dent Thomas Bürkle in Ravens­burg. Die eigent­li­che Heraus­for­de­rung der Nutzung erneu­er­ba­rer Energien in Gebäu­den sei, dass rund 95 Prozent der gemein­sa­men Aktivi­tä­ten in Bestands­bau­ten fließen müssten, waren sich die Exper­ten einig.

Ausbau sinnvol­ler Kooperationen
Neben dem Elektro­hand­werk betei­lig­ten sich beim ersten Energie­dia­log in Ravens­burg auch Vertre­ter des SHK- und Dachde­cker­hand­werks. Insbe­son­de­re vor dem Hinter­grund der aktuell zur Verfü­gung stehen­den Fachkräf­teres­sour­cen war man sich im Rahmen des Austauschs einig, dass der Ausbau von Koope­ra­tio­nen zwischen den Gewer­ken ein wesent­li­cher Beitrag zur Bewäl­ti­gung der Heraus­for­de­run­gen bei der Energie­wen­de leisten kann. 

Mehr prakti­sche Umsetzbarkeit
Gastge­ber Armin Jöchle lobte die gute regio­na­le Zusam­men­ar­beit mit den Energie­ver­sor­gern vor Ort im Bereich der Elektro­mo­bi­li­tät, sah aber noch mehr Abstim­mungs­be­darf bezüg­lich der energe­ti­schen Ausrich­tung von Neubau­ge­bie­ten. Landtags­ab­ge­ord­ne­ter Raimund Haser sah eine große Bedeu­tung bei der Planungs­si­cher­heit und bei der Entbü­ro­kra­ti­sie­rung von Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren. Gerade dem Handwerk als Macher der Energie­wen­de müsse man deren prakti­sche Umset­zung leich­ter ermög­li­chen, statt die Betrie­be mit immer noch mehr umwelt­po­li­ti­schen Zielvor­ga­ben zu verschrecken.

Projekt­för­de­rung durch das Land
Im Rahmen des Projekts Energie­dia­log sind in diesem Jahr landes­weit bis zu 30 Veran­stal­tun­gen in den Regio­nen geplant. Das Projekt Energie­dia­log wird aus Landes­mit­teln finan­ziert, die der baden-württem­ber­gi­sche Landtag beschlos­sen hat. Als Projekt­part­ner führt der Fachver­band Elektro- und Infor­ma­ti­ons­tech­nik Baden-Württem­berg die Veran­stal­tun­gen über seine Tochter­ge­sell­schaft FEU durch. Regio­na­le Partner sind die Elektro- und SHK-Innun­gen sowie die Kreishandwerkerschaften.