SIGMARINGEN — Der Landkreis befragt ab sofort Jugend­li­che, wie es Ihnen seit Ausbruch der Pande­mie geht, was Ihnen am meisten fehlt und was sie belas­tet. Die Umfra­ge soll mithel­fen, neue passen­de Angebo­te in der Jugend­ar­beit zu finden.

„Wir möchten Jugend­li­che, die sich über länge­re Zeit nicht gehört fühlten mit einbin­den, wenn es darum geht, neue Angebo­te für die Zeit nach Corona zu schaf­fen“, berich­tet Hubert Schatz, Leiter des Fachbe­reichs Jugend beim Landkreis.

Die Lock-Downs der letzten Monate waren für alle eine große Belas­tung. In beson­de­rem Maße waren hierbei auch Kinder und Jugend­li­che betrof­fen. „Ihnen wurde mit Homeschoo­ling viel abver­langt, wobei das erschwer­te Lernen für die Schule nur ein Aspekt ist. Schlim­mer noch wurde die Isola­ti­on zuhau­se empfun­den“, so Schatz.

Fachleu­te sehen viele Entwick­lungs­schrit­te vor allem (aber nicht nur) von älteren Jugend­li­chen gefähr­det. In der Puber­tät geht es um Ablösung von den Eltern und um die Entwick­lung einer eigenen Identi­tät. Dazu braucht es die Gleich­alt­ri­gen, die Freun­de und die Clique. Das war über eine länge­re Zeit nur sehr schwer möglich. Regel­bre­cher waren zwar die Ausnah­me, in der öffent­li­che Wahrneh­mung aller­dings waren sie stark präsent. „Die Aller­meis­ten hielten sich an die Vorga­ben“, betont der Jugendamtsleiter.

Die Umfra­ge geht darauf ein, was Jugend­li­che belas­tet, wo sie Nachhol­be­dar­fe sehen, aber auch welche Ideen für neue Angebo­te und Lösun­gen sie haben. „Dem Jugend­hil­fe­aus­schuss, der aus Kreis­rä­ten und Fachleu­ten der Jugend­hil­fe besteht und der die Umfra­ge auf den Weg gebracht hatte, ist es wichtig, Jugend­li­che verstärkt in die Überwin­dung der Krise einzu­be­zie­hen“, fasst Schatz zusammen.

Um möglichst viele Jugend­li­chen zu errei­chen wurde eine Online-Umfra­ge konzi­piert, die ab sofort ausge­füllt werden kann. Erreich­bar ist sie über den Insta­gram-Kanal der Kinder- und Jugend­agen­tur und über den Link unten in diesem Artikel. An den Schulen und in den Jugend­häu­sern liegen zudem Postkar­ten und Plaka­te aus, die auf die Umfra­ge hinwei­sen und einen QR-Code mit einem direk­ten Link enthal­ten. „Neben der Umfra­ge werden aber auch viele Gesprächs­grup­pen mit Jugend­li­chen in Jugend­häu­sern, Verei­nen, Jugend­grup­pen und Schulen statt­fin­den, um nicht nur Zahlen, sondern auch die „gefühl­te“ Situa­ti­on zu erheben“, ergänzt Dietmar Unter­ri­cker, der Leiter der Kinder- und Jugend­agen­tur Ju-max des Landkreises. 

Daraus sollen Ideen entwi­ckelt und zu einem Konzept zusam­men­ge­fasst werden, um Defizi­te zu beheben und für weite­re Krisen­fäl­le besser gerüs­tet zu sein. Andere Umfra­gen mit ähnli­cher Zielrich­tung wiesen z.B. darauf hin, dass es schwie­rig war, Ansprech­part­nern für die Kinder- und Jugend­li­chen außer­halb des Eltern­hau­ses zu kontak­tie­ren. Ob das im Landkreis Sigma­rin­gen auch so war wird sich zeigen.

Der Jugend­hil­fe­aus­schuss hat dazu eine Fachar­beits­grup­pe einge­rich­tet, die aus Vertre­tern der Jugend­hil­fe, der Jugend­ar­beit, der Schulen und aus politi­schen Vertre­tern besteht. Die Umset­zung wird von der Kinder- und Jugend­agen­tur des Landkrei­ses koordi­niert, die auch Fachleu­te aus der Jugend- und Jugend­so­zi­al­ar­beit im Landkreis mit einbezieht. 

Die Ergeb­nis­se sollen im Herbst im Jugend­hil­fe­aus­schuss vorge­stellt werden.

Die Umfra­ge für Jugend­li­che ist unter https://t1p.de/jetztbistduanderReihe zu errei­chen oder über den QR-Code direkt vom Smart­phone aus. Weite­re Infor­ma­tio­nen oder Rückfra­gen zur Umfra­ge beant­wor­tet dietmar.unterricker@lrasig.de .