SIGMARINGEN — Wie am Montag, 25. Juli infor­miert, kam es durch den Brand des Reifen­la­gers der Firma Reifen Göggel über das Firmen­are­al hinaus, auch in umlie­gen­den Gemein­den zu verschie­de­nen Rußab­la­ge­run­gen. An Stellen, an denen sich die schwar­zen Parti­kel beson­ders zeigten, wurden Proben entnom­men. Neben dem Brand­ort selbst waren dies mehre­re Stellen auf der Gemar­kung Gammer­tin­gen — vom angren­zen­den Wohnge­biet bis zu einzel­nen Teilor­ten — sowie in den angren­zen­den Kommu­nen Neufra und Hettingen.

Das Landrats­amt Sigma­rin­gen beauf­trag­te umgehend ein Labor mit der Unter­su­chung dieser Parti­kel. Unter­sucht wurde auf beson­de­re Schad­stof­fe, die sich bei solchen Verbren­nungs­vor­gän­gen bilden können. Dazu gehören beson­de­re Kohlen­was­ser­stoff­ver­bin­dun­gen, Dioxi­ne und Furane sowie Schwer­me­tal­le. Die Ergeb­nis­se liegen nun vor. 

Analy­se­er­geb­nis­se geben für die Berei­che außer­halb des Firmen­are­als Entwarnung

„Die Analy­se­er­geb­nis­se außer­halb des Firmen­are­als zeigen keine Auffäl­lig­kei­ten. Die Werte liegen im Bereich einer Grund­be­las­tung, die grund­sätz­lich besteht und regel­mä­ßig auch ohne Brand­ge­sche­hen feststell­bar ist.“ gibt Adrian Schie­fer, Leiter des Dezer­nats Bau und Umwelt, grund­sätz­lich Entwar­nung. Schie­fer zeigt auf, dass die Proben nach dem Wirkungs­pfad Boden – Mensch auf die sensi­tivs­te Nutzung bspw. einer Kinder­spiel­flä­che geprüft wurden und die Ergeb­nis­se weit unter den Grenz­wer­ten, teils sogar unter der Nachweis­gren­ze liegen. 

Proben außer­halb des Brand­or­tes unauf­fäl­lig und weit unter den Grenzwerten 

„Bei den Proben­ent­nah­men außer­halb des Brand­or­tes lassen sich keine Unter­schie­de feststel­len. Dies deutet darauf hin, dass es zu keiner bedeut­sa­men Schad­stoff­aus­tra­gung über den Brand­ort hinaus kam. Auch die Analy­sen auf Dioxi­ne und Furane liegen mit maximal 4 ng/kg (Nanogramm pro Kilogramm) weit weg vom Grenz­wert, der bei 100 ng/kg liegt. Vergleich­ba­re Verhält­nis­se ergeben sich auch für alle anderen gemes­se­nen Schad­stof­fe.“, schließt der Umwelt­de­zer­nent seine fachli­che Einschät­zung ab. 

Unabhän­gig von diesen Messun­gen wurden vorsichts­hal­ber auch Lösch­was­ser- und Trink­was­ser­un­ter­su­chun­gen vorge­nom­men. Auch hier wurden keine Auffäl­lig­kei­ten entdeckt. Ausge­hend von den Analy­se­er­geb­nis­sen kann somit eine Beein­träch­ti­gung von Mensch, Tier und Pflan­zen­welt ausge­schlos­sen werden. 

Infor­ma­tio­nen zum Brand­ort selbst

Der Brand­ort selbst auf dem Firmen­are­al der Firma Reifen Göggel ist dagegen erwar­tungs­ge­mäß mit einzel­nen Schad­stof­fen belas­tet. Diese dort gebun­de­nen Schad­stof­fe werden mit dem Brand­schutt fachge­recht entsorgt. 

Empfeh­lun­gen zum weite­ren Umgang mit Rußablagerungen

Auch die Leite­rin des Gesund­heits­am­tes Frau Dr. med. Susan­ne Haag-Milz zeigt sich ein Stück weit erleich­tert: „Es war richtig, bis zur Abklä­rung einer eventu­el­len Gesund­heits­ge­fähr­dung durch die Rußpar­ti­kel Vorsichts­maß­nah­men zu empfeh­len. Mit den nun vorlie­gen­den Ergeb­nis­sen können wir die Empfeh­lun­gen konkretisieren.“ 

Im Sinne des vorbeu­gen­den Gesund­heits­schut­zes werden in Abstim­mung mit dem Verbrau­cher­schutz für mit Ruß behaf­te­te Flächen weiter folgen­de Hinwei­se gegeben: 

• Garten­ge­mü­se und ‑obst kann nach üblicher Vorbe­hand­lung (gründ­lich mit Warmwas­ser waschen/schälen) verzehrt werden. Schlecht abwasch­ba­re Pflan­zen (wie z. B. Kräuter) mit deutli­chen Rußab­la­ge­run­gen sollten vorsor­ge­hal­ber über den Restmüll entsorgt werden.

• Kinder­spiel­flä­chen und –spiel­ge­rä­te von abgela­ger­ten Rußpar­ti­keln säubern. Glatte Oberflä­chen können mit haushalts­üb­li­chen Reini­gungs­mit­teln abgewischt werden. Sicht­bar verun­rei­nig­te Spiel­sand­schich­ten sollten vorsichts­hal­ber ausge­tauscht werden.
(Hinter­grund ist, dass bei der Nutzung von Spiel- und Sport­flä­chen und hier insbe­son­de­re bei Sandkäs­ten davon auszu­ge­hen ist, dass Gegenstände/ Sand von Klein­kin­dern auch in den Mund genom­men werden. Daher ist hier grund­sätz­lich beson­de­re Vorsicht angebracht.)