BERLIN (dpa) — Nach dem desola­ten Wahler­geb­nis steht er seit dem Wahlabend enorm unter Druck. Nun kündigt CDU-Chef Armin Laschet an, den Weg für eine Nachfol­ge frei zu machen.

Unions­kanz­ler­kan­di­dat Armin Laschet hat die Bereit­schaft angedeu­tet, eigene Ambitio­nen für mögli­che Jamai­ka-Verhand­lun­gen mit Grünen und FDP zurückzustellen.

«Wenn es mit anderen Perso­nen besser geht, dann gerne», sagte der CDU-Chef am Donners­tag in einer Infor­ma­ti­ons-Schalt­kon­fe­renz der CDU/C­SU-Bundes­tags­frak­ti­on zur aktuel­len Lage der Union, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilneh­mern erfuhr. Weiter sagte er demnach: «Erst steht das Projekt, und dann die Person.»

Laschet kündig­te nach Angaben von mehre­ren Teilneh­mern eine perso­nel­le Neuauf­stel­lung auf einem Partei­tag an — von der Spitze bis in die Gremi­en. Die Partei brauche keine Schlacht mehr zwischen Perso­nen, sondern einen gemein­sa­men Konsens­vor­schlag. So wie er es in Nordrhein-Westfa­len jetzt mit Henrik Wüst gemacht habe. Laschet hatte den nordrhein-westfä­li­schen Verkehrs­mi­nis­ter Wüst am Diens­tag als Nachfol­ger vorge­schla­gen — als Minis­ter­prä­si­dent und als CDU-Landesparteichef.

Laschet sagte demnach über die Verhand­lun­gen mit Grünen und FDP am Sonntag und Diens­tag, man sei sehr gut vorbe­rei­tet gewesen. Dass keine Vertrau­lich­keit habe geleis­tet werden können, sei kein gutes Zeichen. Viele Menschen würden noch auf eine Jamai­ka-Koali­ti­on aus Union, Grünen und FDP warten. «Wir müssen bis zur letzten Sekun­de bereit sein und nieman­den beschimp­fen», wurde Laschet zitiert. Er wisse nicht, wie SPD, Grüne und FDP ihre Themen in einer Ampel zusam­men­brin­gen wollten.