BERLIN (dpa) — Erst kürzlich war bekannt gewor­den, dass Mitglie­der einer Telegram-Chatgrup­pe Spreng­stoff­an­schlä­ge und die Entfüh­rung Lauter­bachs geplant hatten. Sorgen macht sich der SPD-Politi­ker vor allem um seine Kinder.

Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD) sorgt sich angesichts der Bedro­hungs­la­ge gegen ihn vor allem um seine Kinder.

«Ich bin selber kein ängst­li­cher Mensch. Ich habe aber große Sorgen um meine Kinder. Und es tut mir natür­lich weh, dass meine Kinder Angst um mich haben. Es ist nicht richtig, wenn Kinder lesen müssen, dass Radika­le ihren Vater entfüh­ren wollten», sagte Lauter­bach der «Bild am Sonntag».

Jede Gewalt- und Mordan­dro­hung bringe er zur Anzei­ge, sagte Lauter­bach der Zeitung. «Allei­ne in Köln gibt es aktuell 98 einge­lei­te­te und laufen­de Ermitt­lungs­ver­fah­ren, in 65 Fällen wurde die Identi­tät der Täter ermit­telt», so der Minis­ter. «Ich mache das so konse­quent, weil ein Impfgeg­ner, der mir Gewalt androht, wahrschein­lich auch seinen Bürger­meis­ter oder Stadt­rat bedroht.»

Innen­mi­nis­te­rin Nancy Faeser sagte der «Bild am Sonntag», die Entfüh­rungs­plä­ne gegen Lauter­bach, die Vorbe­rei­tung von Anschlä­gen und die gewalt­sa­men Umsturz­fan­ta­sien zeigten eine neue Quali­tät der Bedro­hung. Der Anstieg von Straf­ta­ten gegen Amts- und Mandats­trä­ger zeige eine Verro­hung und eine Verach­tung von Staat und Demokra­tie, die konse­quen­tes Handeln erfor­de­re. «Wir sind äußerst wachsam. Und wir lassen uns nicht einschüchtern.»