TUTTLINGEN — Mit immerhin zwei Jungs und acht Mädchen ist die Schulgarten-AG des Albeck-Gymnasiums Sulz am Neckar nach Tuttlingen angereist, um sich in der Holzwerkstatt von Ralf Bieberstein Rat und Hilfe zu holen. Schreinernde Mädchen sieht man nicht allzu häufig, von daher ist das Geschlechterverhältnis schon eine Bemerkung wert.
Auf die Frage hin, was sich die Schüler und Schülerinnen von der weiten Fahrt erhoffen, erklären sie bereitwillig, geradezu begeistert: Ihre Aufgabe ist es, den Garten des Gymnasiums auf Vordermann zu bringen. Hochbeete anlegen, den Boden für neue Pflanzungen bereiten, in die Jahre Gekommenes aussortieren ist das eine. Das andere ist die Idee, eine ganze Reihe an Vogelhäuschen zu installieren, die den Winter über die einheimischen Vögel mit Nahrung (und die Besucher mit einem schönen Konzert) versorgen. Und genau deshalb haben sie sich in Begleitung ihrer Lehrerinnen Hanna Heiland und Leonie Bertram fachliche Hilfe aus Tuttlingen geholt.
Unter Anleitung des Schreinermeisters und Fachlehrers Ralf Bieberstein haben die Mädchen und Jungs erst einmal ein Modell ausgesucht. Da gibt es den Klassiker mit Giebeldach und eckigem Einstieg bis hin zum futuristisch anmutenden ovalen Modell, für welches sich die Jungs entschieden haben. Ist das Modell gewählt, geht es an die Zeichnung auf einem passenden Brett, so genau, dass das Häuschen hinterher nicht windschief wird sondern seinen Zweck erfüllt. Bieberstein hilft tatkräftig beim Zusägen und steht den Schülerinnen und Schülern zur Seite. Immerhin stehen die meisten der Achtklässler zum ersten Mal an einer Säge und zeigen auch dementsprechend Respekt.
Nach der Stärkung durch eine Pizza geht es nach den Grob- an die Feinarbeiten. Die Häuser werden zusammengesetzt, verleimt und schließlich angemalt. Am Nachmittag lassen sich dann auch schon die ersten Ergebnisse bestaunen und können gleich mitgenommen werden. Wo es nicht so ganz gereicht hat, hilft der Profi nach und vollendet die Werke.
Manch eine der Praktikantinnen und Praktikanten wagte auch einen Blick in die angrenzende Werkstatt der Azubis. Vielleicht entscheidet sich ja jemand nach bestandenem Abitur zu einer Schreinerlehre und kehrt nach Tuttlingen zurück.
Wie auch immer: Durch die praktische Arbeit an einem konkreten Projekt sehen die Schüler der Schulgarten-AG ein handfestes Ergebnis ihrer Arbeit und lernen so nebenher so manches aus Mathematik (Maßeinheiten) und Biologie (Werkstoffkunde, Lebensgewohnheiten der Vögel).