STUTTGART — In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober wurde die von dem in Bodman-Ludwigs­ha­fen leben­den Bildhau­er Peter Lenk geschaf­fe­ne Skulp­tur „Schwä­bi­scher Laoko­on“ in der baden-württem­ber­gi­schen Landes­haupt­stadt vor dem Stadt­pa­lais am Charlot­ten­platz errich­tet. Die viele Tonnen schwe­re, mehr als zehn Meter hohe Statue musste vom Boden­see nach Stutt­gart gebracht und dort vor Ort zusam­men­ge­fügt und aufge­stellt werden.

Insge­samt sind auf dem neun Meter hohen und etwa zehn Tonnen schwe­ren Kunst­werk mehr als 150 Figuren zu sehen. Sie sollen an Akteu­re rund um das milli­ar­den­schwe­re Bahnpro­jekt “S21” erinnern. Herzstück ist eine Figur, die an Laoko­on aus der griechi­schen Mytho­lo­gie angelehnt und mit dem troja­ni­schen Pferd verknüpft ist. “Mir ging es nicht darum, den S21 Wider­stand eins zu eins wieder­zu­ge­ben, sondern schon ein bisschen Fanta­sie und Humor rein zu bringen”, so Peter Lenk. Ein Großteil der Kosten der Satire-Skulp­tur von rund 140.000 Euro wurde über Spenden finan­ziert. Zu sehen ist die Statue bis Ende März im Rahmen einer Skulpturengalerie.

Die Arbei­ten an der Skulp­tur began­nen Ende 2018. Die Haupt­fi­gur, die an den baden-württem­ber­gi­schen Minis­ter­prä­si­den­ten erinnert, stand sehr früh fest,  große Teile des Werks entwi­ckel­ten sich aber erst im Rahmen der Arbeit. Viele der Figuren haben Ähnlich­keit mit Persön­lich­kei­ten der Stadt Stutt­gart und des Deutsche Bahn-Top-Manage­ments. Auf den großen Relief-Tafeln sind Szenen zu sehen,  mit der Darstel­lung eines „abgesof­fe­nen“ S21-Tiefbahn­hofs, der von einer munte­ren Stutt­gar­ter Stadt­be­völ­ke­rung als Spaßbad genutzt wird, und die Darstel­lung der Polizei­ag­gres­si­on am „Schwar­zen Donners­tag“, dem 30. Septem­ber 2010. Die Stadt­ver­wal­tung Stutt­gart gab erst Ende Septem­ber grünes Licht für die Aufstel­lung der Skulptur.