BERLIN (dpa) — Trotz massi­ver Kritik an ihren Protest­ak­tio­nen wollen die Letzte Genera­ti­on-Klima­ak­ti­vis­ten weiter­ma­chen — der Wider­stand solle größer werden als je zuvor.

Die Klima­schutz-Protest­grup­pe Letzte Genera­ti­on hat angekün­digt, ihre Blocka­de- und Störak­tio­nen in diesem Jahr auf ganz Deutsch­land deutlich auszuweiten.

«Der Wider­stand wird größer als je zuvor», sagte Aimée van Baalen, eine Spreche­rin der Gruppe. «Wir werden massiv auf die Straßen gehen.» Ab 6. Febru­ar sollten Protest­ak­tio­nen «in allen Regio­nen Deutsch­lands» statt­fin­den. «Wir werden an so vielen Stellen wie möglich den Alltag in dieser Republik unter­bre­chen.» Man wolle die Störun­gen «in jede Stadt und jedes Dorf tragen mit immer mehr Menschen». Wie genau die Aktio­nen ausse­hen sollen, sagte die Gruppe nicht.

Vor einem Jahr am 24. Febru­ar 2022 hatte die Gruppe in Berlin zum ersten Mal eine Straße blockiert. Es folgten zahlrei­che Blocka­den auf Autobah­nen mit langen Staus sowie Störun­gen in Museen und Minis­te­ri­en. Oft klebten sich Demons­tran­ten fest, damit die Räumung lange dauert. Die Letzte Genera­ti­on hofft nun darauf, dass immer mehr Menschen teilneh­men, um das Land «zum Still­stand» zu bringen. Das sei ein «entschei­den­der Faktor», sagte van Baalen.

Mehr als 900.000 Euro Spenden

Im vergan­ge­nen Jahr hätten sich in vielen Städten rund 800 Menschen bei Blocka­den festge­klebt, sagte Spreche­rin Carla Hinrichs. Eine genaue Anzahl der Unter­stüt­zer sei nicht bekannt. «Es sind so viele Menschen, hunder­te, ganz genau wissen wir es nicht.» Entwe­der müsse die Regie­rung «uns alle wegsper­ren» oder die Forde­run­gen akzeptieren.

Die Letzte Genera­ti­on forder­te die Bundes­re­gie­rung auf, einen «Gesell­schafts­rat» einzu­be­ru­fen, in dem zufäl­lig ausge­los­te Menschen sitzen. Hier sollten Schrit­te ausge­ar­bei­tet werden, damit Deutsch­land ab 2030 klima­neu­tral ist.

Einige Unter­stüt­zer werden von der Gruppe und einer verbun­de­nen Initia­ti­ve aus Spenden­gel­dern bezahlt, vor allem für Vorträ­ge und weite­re Bildungs­ar­beit, wie es im Trans­pa­renz­be­richt heißt. Im vergan­ge­nen Jahr gingen mehr als 900.000 Euro Spenden ein. Die Gruppe gab 535.000 Euro aus.