LEUTKIRCH — Mit dem Verdienst­or­den des Landes Baden-Württem­berg ist der Leutkir­cher Schrift­stel­ler Imre Török am Diens­tag vergan­ge­ner Woche im Rahmen einer Feier­stun­de im histo­ri­schen Leutkir­cher Rathaus ausge­zeich­net worden.

In Vertre­tung des Minis­ter­prä­si­den­ten Winfried Kretsch­mann steck­te Staats­se­kre­tä­rin Petra Olschow­ski Török den Orden an. Der Schrift­stel­ler hatte enge Freun­de und Famili­en­mit­glie­der, darun­ter seine 99-jähri­ge Mutter, zu der Feier­stun­de ins Leutkir­cher Rathaus einge­la­den. Die Cellis­tin Verena Stei umrahm­te den kleinen Festakt mit Solostü­cken von Johann Sebas­ti­an Bach und Ernest Bloch. Ursprüng­lich hätte Imre Török den Verdienst­or­den bereits im April 2020 in Stutt­gart erhal­ten sollen. Dies war aufgrund der Corona-Pande­mie nicht möglich, sodass die Verlei­hung am vergan­ge­nen Diens­tag im Leutkir­cher Rathaus feier­lich durch­ge­führt wurde.

Sowohl Oberbür­ger­meis­ter Hans-Jörg Henle als auch die Staats­se­kre­tä­rin Olschow­ski erwähn­ten in ihrer Rede die vieler­lei Verdiens­te von Imre Török. Der 72-jähri­ge Leutkir­cher war einige Jahre Landes­ver­sit­zen­der des baden-württem­ber­gi­schen Schrift­stel­ler­ver­ban­des, von 2005 bis 2015 Bundes­vor­sit­zen­der des Verban­des Deutscher Schrift­stel­ler (VS). Geehrt wurde er außer­dem für sein außer­ge­wöhn­li­ches Engage­ment und Eintre­ten gegen Rassis­mus, Ungerech­tig­keit und Menschenhass.

„Wir sind stolz, Sie als Bürger in unserer Stadt zu haben und freuen uns auch weiter­hin an Ihren Beiträ­gen zum litera­ri­schen Diskurs und zum kultu­rel­len Leben in unserer Stadt und weit über unsere Stadt hinaus“, sagte Oberbür­ger­meis­ter Hans-Jörg Henle in seiner Ansprache.

„Ich freue mich Ihnen heute die höchs­te Auszeich­nung des Landes, auch im Namen von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann, überrei­chen zu dürfen“, beton­te Staats­se­kre­tä­rin Olschow­ski bei der Überga­be der Auszeichnung.

Imre Török ist in Ungarn aufge­wach­sen und kam 1963 als 14-jährig nach Deutsch­land. Er wurde 1990 nach seinem Studi­um in Germa­nis­tik, Geschich­te, Philo­so­phie und ersten beruf­li­chen Erfah­run­gen Leutkir­cher Bürger. Bis 2018 lebte Herr Török im kleinen Wohnplatz Isgaz­ho­fen, seit drei Jahren hat er eine Adres­se, um die ihn sicher­lich viele Schrift­stel­ler­kol­le­gen benei­den: Ewigkeit.

Der Verdienst­ord­nen des Landes Baden-Württem­berg (früher: Verdienst­me­dail­le) wird für heraus­ra­gen­de Verdiens­te, insbe­son­de­re im politi­schen, sozia­len, kultu­rel­len und wirtschaft­li­chen Berei­chen, verliehen.