EHINGEN – Bei der Liebher-Werk Ehingen GmbH haben erste Mitar­bei­ten­de ihre Corona-Impfun­gen im werks­ei­ge­nen Impfzen­trum erhal­ten. Das Unter­neh­men wurde vom Land Baden-Württem­berg als Pilot­be­trieb für den Einsatz von Betriebs­ärz­ten bei der Impfkam­pa­gne ausge­wählt. Die Impfun­gen werden entspre­chend der Priori­sie­rung des Landes durch­ge­führt und stehen zunächst den Beschäf­tig­ten ab sechzig Jahren zur Verfü­gung. Auch die anderen Liebherr-Stand­or­te in Deutsch­land berei­ten mit verschie­de­nen Strate­gien Impfan­ge­bo­te für ihre Beschäf­tig­ten vor. 

Die Firmen­grup­pe Liebherr beschäf­tigt in Deutsch­land über 20.000 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter. Allein bei der Liebherr-Werk Ehingen GmbH arbei­ten rund 3.500 Menschen. Durch Corona-Impfun­gen an den Stand­or­ten kann Liebherr mithel­fen, regio­na­le Impfzen­tren und Hausärz­te zu entlas­ten, indem Betriebs­ärz­te einge­bun­den und die Infra­struk­tur zur Verfü­gung gestellt werden. Kurze Wege sparen Zeit und machen für die Beschäf­tig­ten vor Ort den Gang zum Hausarzt oder in die Impfzen­tren überflüssig. 

Am Stand­ort Ehingen wurde zum Beispiel ein eigenes Impfzen­trum aufge­baut, um den Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter in Ehingen und weite­ren im Werk beschäf­tig­ten Perso­nen baldmög­lichst Impfan­ge­bo­te machen zu können. Frühzei­tig wurde das Inter­es­se der Beleg­schaft abgefragt, über 2.500 der im Werk tätigen Perso­nen möchten das Angebot gerne anneh­men. Für die Impfun­gen stehen das Team des arbeits­me­di­zi­ni­schen Diens­tes um die Betriebs­ärz­te der Firma Arbeits­me­di­zin Dr. Strobel sowie zusätz­lich freiwil­li­ge, quali­fi­zier­te Helfer aus der eigenen Beleg­schaft zur Verfügung.

Liebherr-Werk Ehingen als Pilot­be­trieb in Baden-Württem­berg ausgewählt
Inzwi­schen wurde die Liebherr-Werk Ehingen GmbH vom Sozial­mi­nis­te­ri­um Baden-Württem­berg als Pilot­be­trieb für die Unter­stüt­zung der Impfkam­pa­gne mit Betriebs­ärz­ten ausge­wählt – als erstes Unter­neh­men im Bundes­land. In diesem Rahmen ist das Impfzen­trum auf dem Ehinger Werks­ge­län­de am Montag, den 26. April 2021 in Betrieb gegan­gen. Gemäß der gülti­gen Priori­sie­rung in Baden-Württem­berg stehen die Impfun­gen allen Beschäf­tig­ten ab sechzig Jahren zur Verfügung.

Bei einer Besich­ti­gung des Liebherr-Impfzen­trums mit Landrat Heiner Schef­fold (Alb-Donau-Kreis) und Oberbür­ger­meis­ter Alexan­der Baumann (Stadt Ehingen) konnte sich Sozial­mi­nis­ter Manfred Lucha (MdL) ein Bild von den Abläu­fen vor Ort machen. Lucha betont: „Mit der Auswei­tung der Impfkam­pa­gne über die Impfzen­tren auf die Hausärz­te und nun im ersten Testlauf auf die Betriebs­ärz­te beschleu­ni­gen wir die Impfun­gen deutlich. Dieser Schritt ist wichtig, wurde aber erst durch die weiter steigen­den Liefer­men­gen an Impfstoff möglich. Wir finden hier sehr gute Bedin­gun­gen vor, mit dem eigenen und bestens bestück­ten Impfzen­trum, einem einge­spiel­ten Team von Betriebs­ärz­ten und freiwil­li­gen Helfern sowie der Nähe zum Kreis­impf­zen­trum in Ehingen. Zudem ist uns wichtig, dass alle Impfun­gen im Land mit dersel­ben Software erfasst und ans RKI gemel­det werden, was wir hier sicher­ge­stellt haben.“ 

Impfung während der Arbeits­zeit, jedoch keine Privi­le­gi­en bei der Verteilung
Impfan­ge­bo­te an den Liebherr-Stand­or­ten ermög­li­chen es den Beschäf­tig­ten, sich während der Arbeits­zeit bequem impfen zu lassen, ohne dafür den zusätz­li­chen Weg zum Hausarzt in Kauf nehmen zu müssen. Dies ist bereits bei der jährli­chen Grippe­schutz­imp­fung geübte Praxis, unter anderem auch im Werk in Ehingen. „Es geht uns nicht darum, unseren Beschäf­tig­ten Privi­le­gi­en zu verschaf­fen. Die Vertei­lung der Impfstof­fe wird durch die Landes­po­li­tik geregelt und gilt auch für uns“, so Daniel Pitzer, kaufmän­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Liebherr-Werk Ehingen GmbH. „Vielmehr wollen wir die Impfkam­pa­gne im Alb-Donau-Kreis unter­stüt­zen und freuen uns sehr, dass wir als Pilot­be­trieb ausge­wählt wurden. So können wir helfen, die Impfzen­tren und die Hausärz­te zu entlas­ten und noch mehr Geschwin­dig­keit aufneh­men.“ Landrat Heiner Schef­fold erklärt: „Wenn die Impfmen­gen in den kommen­den Wochen deutlich zuneh­men, werden die Impfun­gen in den Betrie­ben, über die Betriebs­ärz­te, die vorge­se­he­ne dritte Säule in der Impfkam­pa­gne stellen, neben den Impfzen­tren und den Hausärz­ten. Es ist notwen­dig, hier gut vorbe­rei­tet zu sein. Deshalb begrü­ßen wir dieses Pilot­pro­jekt des Landes, hier bei der Firma Liebherr. Wir haben es über unser Kreis­impf­zen­trum Ehingen gerne organi­sa­to­risch und fachlich unterstützt.“ 

„Wir sind mit unserem Team und der Logis­tik hier in der Lage, über 200 Impfun­gen am Tag durch­zu­füh­ren“, beant­wor­tet Betriebs­arzt Dr. Steffen Strobel die Frage nach der Kapazi­tät. „Wir haben im Vorfeld Probe­läu­fe durch­ge­führt, um alle Abläu­fe einzu­üben und schnell starten zu können. Mit dem gestern erfolg­ten Start­schuss sind wir jetzt sehr gut und ohne Kompli­ka­tio­nen unter­wegs, die Testläu­fe und Vorbe­rei­tun­gen zahlen sich aus.“

Das Impfan­ge­bot ergänzt nun die Lösun­gen des Liebherr-Werks Ehingen bei der Corona-Eindäm­mung. Schon im Herbst 2020 wurde eine Anlage für PCR-Tests beschafft und in Betrieb genom­men. Ab Januar 2021 wurden Schnell­tests durch den arbeits­me­di­zi­ni­schen Dienst angebo­ten, seit März stehen allen Mitar­bei­ten­den die sogenann­ten Laien­tests zur Anwen­dung zuhau­se zur Verfü­gung. „Der Schutz der Gesund­heit unserer Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter hat für uns obers­te Priori­tät. Das Impfzen­trum im Werk ist nun der nächs­te Baustein, um wieder mehr Norma­li­tät in unseren Alltag und unsere Arbeits­ab­läu­fe zu bekom­men“, berich­tet Pitzer.

Impfzen­tren und mobile Impfteams auch in den anderen Liebherr-Gesell­schaf­ten in Deutschland

Auch die anderen Liebherr-Gesell­schaf­ten in Deutsch­land berei­ten eigene Impfan­ge­bo­te vor. Größe­re Liebherr-Produk­ti­ons­ge­sell­schaf­ten mit vorhan­de­nem Betriebs­ärz­te­team können wie in Ehingen eigene Impfzen­tren mit einem statio­nä­ren Angebot aufbau­en. Eine zweite Strate­gie sieht den Einsatz von inter­nen und exter­nen mobilen Impfteams vor. Sie befähigt vor allem kleine­re und mittle­re Liebherr-Gesell­schaf­ten an vielen Stand­or­ten, ihren Beschäf­tig­ten Impfan­ge­bo­te zu machen. Darüber hinaus können sie die Arbeit in den Liebherr-Impfzen­tren unterstützen.
Betriebs­ärz­te sind abseits des Pilot­pro­jekts nicht für Corona-Impfun­gen zugelas­sen. Sobald die Zulas­sung vorliegt, flächen­de­ckend Impfstof­fe zur Verfü­gung stehen und die Priori­sie­rung aufge­ho­ben ist, können die Impfun­gen bei Liebherr schnell und zügig bereit­ge­stellt werden. Man rechnet bei Liebherr damit, in allen Gesell­schaf­ten in Deutsch­land zwei bis drei Wochen nach dem Start­schuß durch die Politik mit den Impfun­gen begin­nen zu können.